![]() |
![]() |
||
![]() |
|||
![]() |
|||
![]() |
![]() |
Im November 2012 beginnt für mich ein neues Abenteuer auf der anderen Seite der Erde: Ein halbes Jahr |
|
|
|
![]() |
![]() |
1.Woche vom 1. bis 7.November 2012 |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Sonntag ans Meer. Bondi Beach ist hier einer der Strände zum Sehen und Gesehen werden. Gleich nebenan der letzte Tag von “Sculpture by the Sea”, bei dem Künstler ihre Werke auf dem Küstenpfad bis zum Tamarama Beach ausstellen. Nun, tolles Wetter, Wochenende und der Strand in der Nähe, also sind Massen von Menschen unterwegs. Teils kommt man auf dem Pfad nur im Schneckentempo vorwärts. Doch das lohnt sich und am Ende wartet der Strand, wenn das Wasser auch nur 20°C hat. Der Abend wird dann lang, denn ich bin in Neutral Bay zum Essen eingeladen - mit sehr leckerem australischen Wein. Montag dann Vorbereitungen und Planungen für die Reise. Ich will versuchen so schnell wie möglich in den Norden zu kommen um vor dem Monsun das Stück zwischen Cairns und Darwin zu schaffen. Dienstag mit dem Vorortzug ins 100 km entfernte Katoomba, mitten in den Blue Mountains. Der Name stammt vom blauen Dunst der Absonderungen von Gummibäumen.Die Landschaft lässt sich am besten als “grünes Elbsandsteingebirge” beschreiben. Zwei Tage bleibe ich und mache mich dabei mit dem Regenwald vertraut. Gefährliche Tiere waren keine zu sehen, nur bunte Vögel und außergewöhnliche Pflanzen. Die Wasserfälle sind leider fast leer, zu wenig Regen die letzte Zeit. Trotz 1.000 m Höhe herrscht eine drückende Schwüle, die nur nachts nachlässt |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
2.Woche vom 8. bis 14.November 2012 |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Samstag stehe ich an einem kühlen und bewölkten Tag erneut an der Strasse. Die 50 km bis Kempsey sind schnell Geschichte, danach wird es noch besser: ein richtig heruntergekommener Nissan nimmt mich die 350 km bis Byron Bay mit, der Fahrer eine Seele von Mensch. Leider regnet es bei der Ankunft und weil Wochenende ist sind alle preiswerten Betten belegt. Letztlich finde ich eine kleine Lücke auf einem Campingplatz und erlebe in dieser Nacht was tropischer Regen bedeutet! Es schüttet wie aus Eimern und trotz geschützter Lage unter einem Baum trommelt der Regen Stakkato aufs Zeltdach, welches im Gegensatz zu manch anderem ringsum allerdings dicht hält. Die nächsten Tage bleibe ich in Byron Bay, dem östlichsten Punkt Australiens, 153° 38’ Ost. Für Interessenten: Der “kühle” Süden des Landes liegt auf dem Niveau von Sizilien, der heiße Norden inmitten von Afrika. Das Wetter bessert sich und Erholung am Strand steht an. Am Dienstag weiter nach Norden. Per Anhalter klappt das nach wie vor prächtig, man muss aber den gesunden Menschenverstand einschalten und auch mal ein Auto auslassen weil einem etwas spanisch vorkommt. Ich saß bereits bei jemandem im Auto der bestimmt schon bei der Polizei wegen Drogenhandel auffällig wurde. Das letzte Auto bringt mich bis vor die Haustür des Hostels. Nun also Brisbane. Schöne Großstadt. Sauber, mit Wolkenkratzern, aber auch mit tollen Parks und einer tollen künstlichen Lagune am Ufer des Flusses inmitten der Stadt. Das Wetter derzeit prächtig und heiß, da gehe ich schon mal in ein Museum um mit deren Klimaanlage meinen Körper runterzukühlen |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
3.Woche vom 15. bis 21.November 2012 |
![]() |
![]() |
4.Woche vom 22. bis 28.November 2012 |
|
|
|
![]() |
![]() |
Am Samstag Abend kehren wir auf das Festland zurück und feiern gemeinsam bis 3 Uhr morgens. Sonntag will ich dann weiter und fahre mit einem Zeltnachbarn bis Townsville, von wo aus ich die Fähre nach Magnetic Island nehme. Die Insel ist leicht besiedelt, doch das merkt man kaum. Ich zelte in einem Ressort ähnlichem Hostel, wo neben vielen Vögeln auch Possums und Wallabies, kleine Kängurus, herum laufen. Man ist hier mittendrin statt nur dabei. Am Montag erkunde ich die Insel und laufe einige der 23 Buchten und Strände ab. Der Dienstag ist mein Jahrestag! Ein Grund das Trampen zu lassen und auf der Insel zu bleiben. Ich besuche einen Wildzoo, wo uns ein Ranger viel über die hiesige Tierwelt beibringt. Ich bekomme unter anderem ein kleines Krokodil, einen Koala und eine Schlange auf den Arm oder um den Hals gelegt, plus ein Küsschen von einem schwarzen Kakadu. Ein wirklich schöner Tag. Am Mittwoch brauche ich einige Transportmittel um von der Insel bis ins 350 km entfernte Cairns zu kommen. Es wird immer heißer und wir knacken täglich die 30°C. Doch bei der Trockenheit ist die Hitze erträglich. |
|
|
|
![]() |
![]() |
5.Woche vom 29.November bis 5.Dezember 2012 |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Das Abenteuer Australien gewinnt an Qualität und Geschwindigkeit. Die bisherigen 3.000 km als Anhalter waren, so komisch es klingen mag, nur ein Aufwärmprogramm. Ich kam die letzten Wochen praktisch nicht von den ausgetretenen Pfaden weg, auch wenn ich als Tramper ein Exot bin. Montag wird eine neue Reise beginnen, vorbereitet ist alles. Sonntag bringe ich schnell die Kilometer bis Cairns als Anhalter hinter mich und checke im tollen Tropic Oasis ein. Das Tropic Days geht auch: selber Besitzer, selber Standard. Einige Dinge klären und Montag früh am Stadtrand von Cairns bei “Britz” auftauchen. Hier wartet ein Toyota Landcruiser, Allrad, 4,5 Liter V8 Turbodiesel und als Campervan umgebaut. Es ist ein Relocation Car, sprich Britz braucht es in Alice Springs. Ich bekomme es für ein paar Dollar am Tag und sogar einen Dieselzuschuss, muss es aber in fünf Tagen in Alice Springs abgeben. Ein Glück das dieses Auto genau jetzt da hin muss. Ich nehme Christine mit und wir starten das Abenteuer Outback. Von Cairns zuerst nur 100 km weiter in die Tablelands, 1.000 m hoch gelegen mit viel Grün und einigen Wasserfällen. Einige der Feigenbäume beeindrucken besonders. Mit ihren langen Luftwurzeln machen die großen Exemplare mächtig was her. Dienstag besuchen wir zuerst die Strasse der Wasserfälle. Hinterher ab Ravenshoe rauf auf den Kennedy Highway, ein Teil des Savannah Ways nach Westen. Der Verkehr tropft aus und wir sehen noch ungefähr fünf Autos pro Stunde. Die Landschaft zeigt sich überraschend abwechslungsreich, mit verschiedenem Bewuchs, dazu Landstriche mit tausenden von Termitenhügeln und einfach nur weitem - weitem Blick. Ich hätte nie gedacht auf dieser Strecke so viele Fotos schießen zu wollen. |
|
|
![]() |
![]() |
Der Tag im Auto vergeht wie im Flug. Wir sehen am Straßenrand unter anderem ein paar kleine Buschfeuer, wobei erstaunt wie schnell sie sich vorwärts kommen und wie stark die Hitzestrahlung ist. Später ein kleiner Sandsturm und gegen Abend fahren wir am Rand eines Gewitters entlang, tolle Farben und eine Lichter Show. Wir übernachten in Normanton, fast im Niemandsland und fern ab der Zivilisation. Nach dem Regen fühlt es sich hier an wie in der Sauna, ein Vorgeschmack auf die Zeit im Norden. Mittwoch fahren wir früh los, halten aber noch bei Normanton’s Bekanntestem, der Nachbildung des nachgewiesen größten geschossenen Krokodils, das ist 8,63m lang! Dann auf dem Mathilda Highway ab nach Süden. Der Verkehr noch dünner als gestern, aber es sind “Roadtrains” dabei, Lastwagengespanne mit teils über 50m Länge. Den Dingern geht man besser aus dem Weg, denn die haben auch 100km/h drauf. In Cloncurry biegen wir auf den Barkly Highway nach Westen und treffen nun ein paar Autos mehr. In Mount Isa eine Mittagspause und tanken, was bei dem 180 Liter Tank nur selten nötig ist. Wir kommen bis Cammoweal, kurz vor der Grenze zum Northern Territory inmitten vom Nichts. Da ein netter Campingplatz mit einem kühlen Pool |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
6.Woche vom 6. bis 12.Dezember 2012 |
|
|
|
![]() |
![]() |
Das Hostel in Alice Springs ist schön und ich lege einen wohl verdienten Tag Pause ein. Mal wieder Vorräte auffüllen und die Homepage aktualisieren, wobei es schwer ist aus der Vielzahl von Fotos die richtigen heraus zu picken. Sonntag schnüre ich mein “Ränzlein” und stehe bei den Temperaturen schon früh an der Strasse. Das lohnt sich, denn recht schnell hält ein Auto und ich bin bereits 9 Uhr 200 km weiter in Erldunda, von wo aus es nach einer längeren Pause in eine 250 km lange Sackgasse geht. Das Ziel ist der Ayers Rock, in aboriginal: Uluru. Ich hatte mich gegen eine Tour entschieden und möchte es auf eigene Faust schaffen. Nur zur Info: Alice Springs ist die einzige richtige Stadt im Zentrum, 1.500 km von den bewohnten Küsten entfernt. Ayers Rock liegt trotzdem noch 500 km weiter im Niemandsland. Wie erhofft komme ich Sonntag Abend in Yulara an, den Fels in 20 km Sichtweite. Der Himmel ist inzwischen Wolken verhangen, viel kühler wird es damit nicht. Montag muss ich früh raus und werde schon um 5 Uhr von vier netten deutschen Mädels zum Sonnenaufgang am Uluru mitgenommen. Herrlich. |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Danach gleich weiter, denn die Gegend hat mehr zu bieten als nur den Ayers Rock. 50 km entfernt liegen die Olgas, Kata Tjuta. Das sind ebenfalls große rote Sandsteinfelsen, 400 m höher als die Landschaft, mit dem Vorteil das man in kleinen Schluchten durch sie hindurch laufen kann. Für atemberaubende Fotos fehlt die Sonne, auf der anderen Seite kann ich nur unter diesen Bedingungen drei Stunden herum laufen, sonst hätte mich die Hitze bei lebendigem Leib gegrillt. Nachmittag bin ich zurück in Yulara und breche nach einer Pause 16 Uhr erneut zum Uluru auf. Die Sonne hat die Wolken verschwinden lassen. Ich umrunde den heiligen Felsen auf dem 10 km langen Basewalk. Genial, herrlich, wundervoll. Um diese Zeit ist kaum jemand hier und das Licht passt. Gekrönt wird das Ganze von einem schönen Sonnenuntergang bei dem der Uluru noch einmal eindrucksvoll erstrahlt |
|
|
![]() |
![]() |
Dienstag hält mit viel Glück gleich eines der ersten Autos. Kai, aus Deutschland, will ebenso zum Kings Canyon, 320 km vom Ayers Rock entfernt. Weil es passt reisen wir zwei Tage gemeinsam. Mittag sind wir am Kings Canyon, müssen uns aber erst einmal vor der Sonne verstecken, es sind wieder 40°C im Schatten. Am späten Nachmittag fahren wir zur besagten Schlucht. Es strengt bei dem heißen Wetter wahnsinnig an, doch die Eindrücke machen das wett. Rötlicher Fels, 200 m hohe senkrechte Wände, verwitterte Kuppen und versteckte kleine Schluchten wie der “Garten Eden” mit seiner Quelle. Drei Stunden wandern wir umher. Mittwoch fahren wir auf Nebenstrecken in Richtung Alice Springs. Schotterpisten, wechselnde Landschaft und fast keine Autos. Kai bleibt im Glen Helen Ressort, ich schaffe mit etwas Verzögerung die letzten Kilometer bis Alice Springs. Die 1.300 km lange Tour durch das Rote Herz des Landes war äußerst beeindruckend und trotz extremer Temperaturen machbar. |
|
|
|
![]() |
![]() |
7.Woche vom 13. bis 19. Dezember 2012 |
|
|
|
![]() |
![]() |
Am Dienstag geht es an der Küste der Eyre Halbinsel entlang. Trampen klappt nun wieder und die Kilometer summieren sich. Ausländische Touristen werden selten und ich komme durch Port Lincoln bis hinunter nach Coffin Bay. Ein netter kleiner Ort in dem es vor allem ums Fischen geht. Die Häuser stehen verstreut im Busch und ein sehenswerter Nationalpark liegt um die Ecke. Dem statte ich am Nachmittag einen Besuch ab und spaziere zwischen Dünen und Strand umher. Mittwoch gemütlich weiter an der Küste entlang. Elliston, Port Kenny und schließlich Streaky Bay. Alles nett, alles schön. Unterwegs ein kleiner Abstecher zu Murphys Haystacks, wo auf einem kleinen Hügel phantasievoll erodierte Felsen herumliegen, die größten halb so groß wie ein Haus. In Streaky Bay liegt der Campingplatz genau am Strand und nach einer erholsamen Nacht habe ich einen tollen Blick auf die morgendlich ruhige See. Das Wetter und die Temperaturen sind inzwischen ein ganzes Stück erträglicher. Nachdem ich die letzten Wochen am Tage bei über 35°C kämpfen musste und es nachts selten unter 25°C ging, sind jetzt die Tage immer noch sehr warm, doch die Brise vom Meer macht es erträglich und morgens sind manchmal nur 18°C. |
|
|
|
![]() |
![]() |
8.Woche vom 20. bis 26.Dezember 2012 |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Sonntag ein Mountainbike ausleihen und zusammen mit einem Franzosen den Great Ocean Drive befahren. Auf den 50 km geht es ständig auf und ab, doch wir haben Zeit und die Küste lädt zu vielen Pausen ein. Schnell sind die Strände und Buchten der Ostküste Australiens vergessen, das hier ist um Klassen besser. Geniales Licht, das Wasser blauer, die Strände strahlender. Ich bin definitiv am richtigen Platz. Montag erneut an der Strasse. Ich bin spät dran, doch es klappt Stück für Stück ins 250 km entfernte Bremer Bay. Schön an einer Bucht gelegen, mit Dünen und breitem Strand. Problem: Weihnachten sind die Australier nicht zu Hause, sie zelten! Deswegen haben die Campingplätze keinen freien Platz oder sie verlangen 40 AUD, was über meinem Budget liegt. Bruce ist als einziger von meine Trampergeschichte beeindruckt und macht mir einen Sonderpreis von 20 AUD für eine Nacht. Am nächsten Tag sollte eigentlich niemand auf der Strasse unterwegs sein, doch ich fordere das Schicksal heraus - und gewinne. Ein abgefahrenes Paar im Wohnmobil klappert mit mir die Strände an der Strecke ab und bringt mich schließlich nach Albany. Dort finde ich für die Nacht keine bezahlbare Unterkunft und zelte schwarz hinter einem kleinen Museum, auch mal was Neues. Die nächsten zwei Tage bleibe ich in Albany, ziehe ins Hostel und lege einen Tag Weihnachtsruhe ein. Der Ort zählt zu den schönsten in West Australien. Gegründet im 19. Jahrhundert stehen sogar noch einige Gebäude aus der Zeit. |
|
|
|
![]() |
![]() |
9.Woche vom 27. Dezember 2012 bis 2. Januar 2013 |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Freitag ein Abstecher ins Landesinnere. 50 km bis Mt. Barker und weitere 20 km zum Porongurup Nationalpark, wo sich in der Ebene unvermittelt ein Bergrücken aus Granit erhebt. Der Castle Rock ist sehenswert, vor allem weil Ingenieure einen Skywalk an sein oberes Ende gebaut haben. Der schwebt frei über dem Abgrund, da muss so mancher schlucken. Über Mittag eine lange Pause auf dem Zeltplatz am Pool, es sind wieder 40°C und kein Lüftchen weht. Spät am Tag in den Nationalpark laufen. Mehr Felsen, mehr Wald. Am Samstag zurück zur Küste, genauer nach Denmark. Witzig: Mit Ryan, der mich in Mt. Barker aufsammelt, habe ich mich gestern am Castle Rock unterhalten. Heute hielt er nur weil er mich wieder erkannt hat. Denmark ist dann eine Kleinstadt, überschaubar und nett. Das Hostel klein, keine dreißig Betten. Ideal für Sylvester, so hoffe ich. Ein gemächlicher Rundgang am Abend, den Fluss hinunter und am Wilson Inlet entlang. Sonntag zeitig aufstehen und Wanderschuhe anziehen. Südlich von Denmark laufe ich einen Teil vom Bibbulmun Trek. Das 25 km lange Stück führt durch dichten australischen Wald und Busch. Langsam weicht die Phobie vor Schlangen und anderem Getier, zu selten waren sie bisher zu sehen. Der Pfad führt auf kleine Berge mit Kuppen aus Granit und dann hinunter zum Ozean. Von der Steilküste aus liegen tief unter mir Strände und Buchten, deren Farben in allen Schattierungen leuchten. Das glorreiche Finale an den Elephant Rocks und dem Greens Pool mit einem erfrischenden Bad. Das bringt bei den erneut sehr hohen Temperaturen dem Körper eine wohlverdiente Abkühlung. |
|
|
|
![]() |
![]() |
Montag, Sylvester. Nach dem Tag gestern lieber eine Pause. Es sind 40°C und kein Lüftchen weht. Laut Einheimischen ist es für die Jahreszeit zu heiß und selbst sie leiden unter den Bedingungen. Abends fahren einige vom Hostel ins 50 km entfernte Albany, doch dazu habe ich keine Lust. Mit den verbliebenen Leuten feiern wir den Jahreswechsel im Hostel und dann mit den Einheimischen im hiesigen Hotel. Neujahr bin ich früher fit als gedacht und stehe 10 Uhr mit Gepäck an der Strasse. Bis nach Walpole geht es fix und ich richte mich im dortigen Hostel ein. Nach dem Mittag ein Ausflug in den nahen Wald, der für seine riesigen Karri und Red Tingle Bäume, beides Eukalyptus Arten, bekannt ist. Einer der größten, der Giant Tingle Tree, ist 75 m hoch, beeindruckt. Danach per Anhalter weiter zum Tree Top Walk. Ingenieure haben eine leichte Konstruktion gebaut, die nur einen minimalen Eingriff in die Natur darstellt, einen jedoch in luftige Höhen zwischen die Baumwipfel aufsteigen lässt. Von oben schaut man auf 20 m hohe Bäume und läuft teilweise direkt durch Baumkronen hindurch, denn man steht bis zu 40 m über dem Erdboden. Mittwoch nach Pemberton, anderthalb Autostunden entfernt. Es bleibt genug vom Tag um die Gegend zu erkunden. Am aufregendsten ist der Gloucester Tree, ein Feuerwachbaum. Der riesige Karri Baum wurde schon vor Jahrzehnten mit einer nicht TÜV gerechten Leiter versehen (Foto) und in 60 m Höhe eine Plattform gebaut. Von da konnte man die umliegenden Wälder beobachten und Brände frühzeitig entdecken. Beim Aufstieg bringt nicht nur die Anstrengung das Herz zum Klopfen. Jeder Blick nach unten garantiert einen kleinen Adrenalinschub. In Deutschland wäre so etwas unvorstellbar, hier zählt das als Abenteuer. Danach laufe ich auf dem Gloucester Trail eine 10 km Runde, schön durch den Wald mit seinen Baumriesen. Sehr wichtig: der Blick auf den Boden, denn ich sehe insgesamt drei Black Tiger Snakes. Die letzte macht sich nur 2 m entfernt aus dem Staub. Das versetzt mir dann doch einen gehörigen Schreck, denn sie zählt immerhin weltweit zu den giftigsten Top Ten. |
|
|
|
![]() |
![]() |
10.Woche vom 3. bis 9. Januar 2013 |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
11.Woche vom 10. bis 16. Januar 2013 |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Samstag mit dem Vorortzug raus aus Perth und per Anhalter nach Cervantes. Das klappt und ich treffe interessante Leute. Am Ziel findet sich ein guter Zeltplatz. Es ist etwas windig, aber die schöne Campingküche bietet einen Rückzugsort. Nachmittags spaziere ich durch die Gegend und will gegen Abend mit anderen Deutschen vom Zeltplatz zu den Pinnacles. Die entscheiden sich leider um und so stehe ich ohne Transportmittel mit nur wenig Zeit da. Schnell zum Highway laufen, das sind fast 5 km. Der wenige Verkehr lässt mich fast verzweifeln, da macht ein Campervan eine Vollbremsung für mich. Zwei Frauen, deutsch und schottisch, nehmen mich mit und fahren sogar in den Park hinein, auch wenn sie ihn schon gesehen haben. Mein Charme wirkt also noch. Der Nambung Nationalpark zeigt eine bizarre Landschaft in der verwitterte Steine spitz aus dem Wüstenboden ragen. Nach dem wolkigen Nachmittag zaubert uns die Sonne einen herrlichen Untergang und lässt den Park in seiner ganzen Schönheit erstrahlen. Zurück nach Cervantes helfen Schweizer. Tags darauf erneut als Anhalter. Teils recht schräge Leute nehmen mich Stück für Stück bis Geraldton mit. Dort erlebe ich einige heftige Gewitter, gut das es ein Hostel gibt. Das Wetter wird weiter nördlich wohl noch schlimmer, ein Zyklon zieht heran. Montag mit einigen Pausen in der Hitze bis Kalbarri trampen. |
|
|
![]() |
![]() |
Dienstag. 35 km hinter Kalbarri liegt der gleichnamige Nationalpark mit Schluchten, roten Felsen und dem beworbenen Natural Window. Erst gegen Mittag gelingt mir das Trampen dahin, also entfällt die Wanderung durch das Flusstal. Da herrschen schon über 40°C auf dem Grund der Schlucht, kein Lüftchen weht und die Fliegen sind einfach nur penetrant. Nach einem Besuch der Z-Bend fahre ich mit Letetia und Sergio, die mich den ganze Zeit mitnehmen, zurück nach Kalbarri und laufe am Nachmittag zu den nahen Klippen am Meer. Die sind mindestens so toll anzusehen wie der Nationalpark und mit der frischen Brise vom Ozean ist die Wanderung erträglich. Toll erodierte Felsen, viele Formen, Farben und Schichten. Mittwoch geht es weiter. Es scheint als braucht es nun jeden Tag etwas mehr Glück um vorwärts zu kommen, denn Autos werden immer seltener. Trotzdem gelingt es mir bis nach Sharks Bay, sprich Denham, zu kommen, eine 130 km lange Sackgasse auf der dünn besiedelten Halbinsel. |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
12.Woche vom 17. bis 23. Januar 2013 |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Dienstag der nächste Versuch in den Nationalpark zu kommen, aber wieder will kein Auto dahin. Der Zyklon hat wohl die letzten Touristen vertrieben. Ich breche ab und mache einen neuen Plan. Schnell durchs Dorf und sich am anderen Ende positionieren. Unter einem kleinen Baum findet sich etwas Schatten. Der hilft mir die nächsten drei Stunden zu überstehen. Dann geschieht das kleine Wunder, ein Mediziner nimmt mich 200 km zum Nanutarra Roadhouse mit. Dort geht die Glückssträhne weiter und ein Truckfahrer der erst ablehnt, Gefahrenguttransport, es sich dann aber anders überlegt. So schaffe ich heute noch die 350 km bis Tom Price. Zu der Minenstadt fahren außerhalb der Saison (Juni bis Oktober) nur wenige und ich bin heil froh gegen 22 Uhr dort einzutreffen. Leise auf den praktisch leeren Zeltplatz schleichen, die Rezeption ist seit Stunden nicht mehr besetzt. Damit komme ich aber auch nicht in den mit Schloss gesicherten Sanitärblock. Egal. Ohne Dusche und ohne Essen in den Schlafsack. |
|
|
![]() |
![]() |
Mittwoch früh um 5 Uhr Zelt abbauen und mit erneut viel Glück in den 90 km entfernten Karijini Nationalpark trampen. Ich trage derzeit ungefähr 8 Liter Wasser mit mir herum, das ist bei den seltenen Trinkwasserstellen notwendig. Der Nationalpark besticht mit herrlicher Landschaft. Rote Erde und Felsen, Schluchten, Pools, Wasserfälle (dort kann man Wasser auffüllen, das knirscht dann manchmal zwischen den Zähnen), leuchtend grünes Federgras, Termitenhügel und weiße Gummibäume. Ein Traum den ich mit zehn Leuten teile. Das allerdings macht mir Sorgen, denn beim Transport bin ich auf andere angewiesen. Doch erst einmal wandere ich durch die nahe Schlucht, bade und genieße den 28°C “kühlen” Tag. Normal wären 40°C. Am nächsten Tag will ich eigentlich mit acht jungen Leuten zum Westteil des Parks, 35 km auf Schotterstrasse weiter. Doch nachts beginnt es heftig zu regnen, ein weiterer Zyklon nähert sich. Und so steht am nächsten Morgen der Zeltplatz bereits 5 cm unter Wasser. Sch... |
|
|
![]() |
![]() |
13.Woche vom 24. bis 30. Januar 2013 |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Sonntag und Montag Pläne schmieden und einkaufen gehen. Dienstag breche ich in Perth auf. Zuerst mit dem Vorortzug hinaus nach Midland, dort eine halbe Stunde mit Gepäck bis zur großen Kreuzung laufen. Ich warte gerade mal 5 Minuten bis ein Auto hält. Das will dann sogar wie ich ins 575 km entfernte Kalgoorlie, als müsste es so sein. Die Strecke dahin ermüdet, denn die Landschaft wird immer karger. Kalgoorlie, die alte Goldgräberstadt, liegt mitten in der unwirtlichen Weite des Landes. Wasser muss aus 600 km Entfernung hier her gepumpt werden, was die “Golden Pipeline” seit 1903 tut. Gold wird inzwischen vor allem aus dem Super Pit gewonnen, ein gigantisches Loch neben der Stadt. 3,5 km lang, 1,5 km breit und 400 m tief. Da sehen die riesigen Kipper drin aus wie Spielzeug, auch wenn sie leer 160 Tonnen wiegen und 225 Tonnen laden können. Schaut euch das Foto mit der Baggerschaufel an, mit einem Hub bewegt die 38 Tonnen Erdreich! Bis 2021 wird gefördert, dann ist wohl Schluss. Aber es gibt viele Minen ringsum, in denen alles mögliche gefördert wird. Ich glaube die Hälfte von West Australien lebt derzeit vom Bergbau. Am Mittwoch ein Spaziergang durch Kalgoorlie, der Friedhof macht dabei einen ganz besonderen Eindruck. Wer von all dem Staub und Dreck genug hat, der kann sich ins Grün vom Arboretum zurückziehen, eine Wohltat auch für das Auge. |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
14.Woche vom 31. Januar bis 6. Februar 2013 |
|
|
|
![]() |
![]() |
Adelaide macht von Beginn an einen sehr guten Eindruck. Die Großstadt spürt man kaum und es geht alles ganz relaxt zu. Im Hostel treffe ich Michael und Fabian, die zwei Schweizer hatten mich an der Westküste, sprich 3.000 km entfernt, ein Stück mitgenommen. Zufälle gibt es... Da ist erst mal ein zünftiger Erfahrungsaustausch auf Schwizerdütsch fällig. Dienstag Adelaide erkunden. Das South Australia Winecenter ist ein imposanter Bau mit riesigem Weinkeller, einige der Marken kenne ich ganz gut, sowie einer tollen Ausstellung rund um hiesigen Wein und den Wein als solchen. Ums Eck der Botanische Garten, in dem man stundenlang spazieren könnte. Mittwoch mit dem Stadtbus hinaus nach Mount Barker und per Anhalter nach Südosten. Es braucht einige Autos, die mich freundlich, jedoch nur kurze Strecken weiter bringen. Nachmittag wird es besser und ich schaffe es bis Mount Gambier, auf halber Strecke zwischen Adelaide und Melbourne. Die Zeit reicht noch für den Besuch am Blue Lake vor den Toren der Stadt. Zur Sommerzeit wandelt sich seine Farbe wissenschaftlich ungeklärt zu einem unbeschreiblichen Blau. Mein Foto kann das nur bedingt wiedergeben weil sich die Sonne bereits versteckt. Im Ort selbst liegt ein Höhlengarten, mehr ein eingesunkenes Loch, das gut in Szene gesetzt wird. Nachts gibt es dort eine tolle Musik- und Lichtshow, wobei Videos auf die Höhlenwand und umliegende Gebäude gebeamt werden. Beeindruckend und erstaunlich für solch eine kleine Stadt. |
|
|
|
![]() |
![]() |
15.Woche vom 7. bis 13. Februar 2013 |
|
|
|
![]() |
![]() |
Samstag Melbourne zum Zweiten. Das Besucherzentrum empfiehlt unter anderem zwei Wege durch die Stadt. Der Erste führt durch interessante Arkaden und Gassen mit teils richtig guten Graffitis. Der zweite Weg führt durch den Treasure Park in ein Wohnviertel im Osten. Dort tropft, nur wenig vom Zentrum entfernt, der Verkehr aus und es herrscht Kleinstadtatmosphäre. Wunderschöne alte Häuser und einiges an Geschichte wird da geboten. Nachmittag das Gepäck holen und zum Flughafen. Ich will ausgetretene Wege verlassen, also kein teurer Expressbus, sondern zuerst die Straßenbahn und dann eigentlich ein paar Kilometer laufen. Dabei bietet mir ein Auto an mich mitzunehmen, auch schön. Am frühen Sonntag Morgen beginnt das nächste Abenteuer mit dem Flug nach Hobart, Tasmanien. Gebucht vor einem Monat kostet er nur die Hälfte im Vergleich zur Fähre. Ich trampe vom sehr kleinen Flughafen problemlos ins 20 km entfernte Hobart und bin 8 Uhr da. Das Programm in Tasmanien startet am selben Tag. Gerade findet das nur alle zwei Jahre durchgeführte Wodden Boat Festival statt. Am und um den Hafen ist viel los, alles rund ums Boot. Piraten-, Wikinger- und James Bond Schiffe reihen sich am Pier. Unterhaltung, Essen, alles da. Montag bietet das Hostel einen kostenlosen Shuttle auf den Mt.Wellington an, der 1.100 m hohe Hausberg. Der Ausblick von oben geht weit, ist aber leicht getrübt weil auf der anderen Seite schon wieder Waldbrände wüten. Der Rauch zieht manchmal bis Hobart hinein. Den Berg runter laufen, mit sehenswertem Abstecher zu den Organ Pipes, senkrechte Pfeilerwände die bergsteigerisches Können verlangen. Zurück in die Stadt und gleich hinaus zum MONA, einem privaten Museum für moderne Kunst. Was für ein Bau! Da durfte sich einer auslassen. Später am Hafen noch letzte Festivaleindrücke sammeln. Den Dienstag brauche ich dann um die Zeit in Tasmanien genauer vorzubereiten, wobei schnell klar wird das drei Wochen für diese Insel knapp bemessen sind. |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Mittwoch aus Hobart aufbrechen. Der Highway nach Süden beginnt mitten in der Stadt und wider Erwarten ist die Wartezeit an der Strasse gering. Unterschied zum Festland: trampen funktioniert, nur sind die angebotenen Strecken recht kurz. Für die 120 km zur Südspitze von Tasmanien braucht es ACHT Autos, wobei ich mich in dem von Hochwürden am sichersten fühle ;-). Im Cockle Creek Nationalpark steht mein Zelt kostenlos zwischen den Büschen, nur eine kleine Düne vom Strand entfernt. Ein Traum, auch weil die Wellen am Abend wie flüssiges Silber leise und träge gegen das Ufer schlagen. Das ist so beruhigend. |
|
|
|
![]() |
![]() |
Freitag folgt der nächste sonnige Tag. Von Cockle Creek nach Kingston, mit Halt im dortigen Supermarkt. Danach dauert das Weiterkommen und ich bin froh als David hält, auch wenn er als Missionar andere Vorstellungen vom Leben hat. Die Kilometer sind schnell Geschichte und von Kettering nehme ich die Fähre nach Bruny Island. Schon auf dem Schiff findet sich der nächste Transport der mich zur Adventure Bay bringt. Der Campingplatz ist nur durch eine wenig befahrene Strasse von einer herrlichen Bucht getrennt. Das Leben auf Bruny Island geht einen gemächlichen Gang und scheinbar ziehen viele nach der Pensionierung hier her. Samstag die Insel erkunden. Der Vormittag im South Bruny Nationalpark, wo sich ein Echidna durch meine Anwesenheit nicht vom Fressen abhalten läßt. Weiter um ein Kap herum und die sehenswerten Klippen hinauf. Meist direkt am Steilufer lang auf 280 m Höhe, tolle Aussichten inklusive. Am Nachmittag liegen meine Ziele weiter weg, also trampen. Letztlich hält Richard, sein freier Tag und als hochrangiger Mitarbeiter der NASA gerade dabei ein Observatorium in Tasmanien aufzubauen. Ist der wohl wissenschaftlichste Autostopp meines Lebens. Zwei Stunden geht es um Einstein, das Universum und Weltraumteleskope. “Nebenbei” besuchen wir an der Südspitze einen Leuchtturm und cruisen auf Schotterstrassen noch durch das Innere der Insel. |
|
|
|
![]() |
![]() |
Tags darauf weiter. Zurück aufs Festland, nach Hobart und von da in nordwestlicher Richtung zum Mount Field Nationalpark. Einige Höhepunkte gleich am Nachmittag, wie der Russel und Horseshoe Wasserfall, sowie 80 m hohen Eukalyptusbäume. Mit den riesigen Farnen dazwischen kommt man sich winzig vor. In der folgenden Nacht ein Kampf: ein Possum, große Beutelratte, versucht durch die Zeltwand an meine Vorräte zu kommen. Heftig, vor allem weil es sich nicht einfach verscheuchen lässt. Da hilft nur alles doppelt geruchssicher wegzupacken. Montag trampe ich tiefer hinein in den Nationalpark und starte vom Dobson Lake eine Wanderung. Was langweilig beginnt wird nach zwei Stunden deutlich besser, als ich den Newdegate Pass erklimme. Nun Ausblicke auf die Landschaft bis zu den weit entfernten Stauseen, dazu Klettern über felsige Sektionen und Abschnitte mit Hochmoor. Toll bei strahlendem Sonnenschein und 30°C. Nachts der komplette Wetterumschwung. Am Dienstag Morgen ist es bewölkt und regnerisch. Ich lasse mir Zeit und sitze lange unter dem Schutzdach vom Zeltplatz. Patricia und Michael kommen dazu, jünger als ich und vor 20 Jahren aus Polen eingewandert. Wir verstehen uns und stellen fest das wir an die selben Orte wollen. Sie nehmen mich mit und wir reisen die nächsten Tage zusammen. Auf dem Weg kreuzen wir ein Buschfeuergebiet in dem es gestern gebrannt hat. Sehr eindrücklich und seltsam. Es riecht noch nach Feuer, und die Natur zeigt im Wolkennebel viele Farben. Am Nachmittag erreichen wir Lake St. Claire im Craddle Mountain Nationalpark, wo wir unsere Zelte aufschlagen. |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Mittwoch in die tasmanische Wildnis. Vom Zeltplatz führt ein Pfad durch Wald und Busch zu zwei schönen Seen, dem Shadow Lake und dem Forgotten Lake. Der erste von beiden hat sogar einen kleinen Strand. Danach windet sich die Strecke langsam hinauf bis zum Gipfel des Mt. Rufus, der höchste in der näheren Umgebung. Von da hat man an einem sonnigen Tag wie heute einen herrlichen Blick über grüne Berge bis zum Horizont. Kein Anzeichen von Zivilisation sichtbar, wir fühlen uns wie richtige Abenteurer. Auf dem Weg zurück zum Lake St. Clare kreuzen wir sehenswerten Snow Gum Wald, dessen blätterlose Äste sich wie Gerippe Richtung Himmel strecken. Als Ersatz für die fehlende Dusche am Abend ein Bad im See. |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Freitag erneut purer Sonnenschein und wir brechen zu einer Wanderung in die nahen Berge auf. Vorbei an manch malerischem Tümpel (Tarn) erklimmen wir den Craddle Mountain, 1.557 m hoch. Die letzten 200 m eine reine Kletterpartie mit autogroßen Felsen und gefährlichen Lücken dazwischen. Mir macht das einen Höllenspaß. Die Aussicht vom Gipfel atemberaubend mit all den Felsen und der Sicht auf die Dinge ringsum aus der Vogelperspektive. Es fällt schwer sich davon zu trennen, doch mit Barns Bluff wartet ein weiterer Berg. Der ist genau so hoch und dessen Erstürmung genau so schwierig. Vom Gipfel ein anderer Blick, offener, weiter. Am Nachmittag ein Bad im “hauseigenen” See. Beim Wasser holen fürs Abendessen sprintet übrigens ein tasmanischer Teufel vor mir davon - und ich habe keine Kamera dabei. Samstag ist das Wetter schneller als die Vorhersage und es regnet bereits am Morgen. Ich überwinde mich als erster und laufe los. Der Regen hört bald auf, nur geben Büsche und Gräser am schmalen Pfad all ihr Wasser an mich ab. In einer halben Stunde bin ich Knie abwärts pitschnass. Die Schuhe laufen von oben her langsam mit Wasser voll und es gilt die Zähne zusammen zu beißen. Am Parkeingang in Craddle Valley klappt das Trampen und ich bin drei Stunden später in Launceston, wo ich zum ersten Mal seit zehn Tagen statt auf dem Boden in einem Bett schlafe. Mein Körper ist nach all den Kilometern zu Fuß, den heißen Tagen nebst kalten Nächten sehr erschöpft und fühlt sich fiebrig an. Eine Pause wird dringend notwendig. Sonntag klappt das. Nur Wäsche waschen, weiter planen und Launceston anschauen. Die Stadt ist hübscher als erwartet: kleine Parks, sehenswerte Strassen, tolle Häuser und eine Schlucht mit Fluss. |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Montag geht es mir schon viel besser, also weiter. Die Zeit drängt, nur noch eine Woche in Tasmanien. Sehr kurvige Strassen und ein paar Autos bringen mich an die Ostküste nach St. Helens, dem Südende der Bay of Fire. Der Name stammt, wie bei “Feuerland” von der Sichtung vieler Lagerfeuer der Eingeborenen zur Zeit der europäischen Entdeckung. Am späten Nachmittag besuche ich die Strände. Was für eine Landschaft! Egal ob Jeanneret, Swimcort oder Cozy Corner Beach, sie alle sind wie aus dem Bilderbuch. Der Sand weiß, fein und squeaky, sprich beim Laufen darauf quietscht er. Das Wasser klar und auch wenn sich die Sonne versteckt intensiv türkis. Bonus: Granitfelsen, von der Kraft der Natur rund geschliffen und mit orangeroten Flechten bedeckt, ein echter Hingucker! Egal wie weit ich reise, egal was ich alles schon gesehen habe - es kommt immer wieder etwas Neues dazu. Erst der Sonnenuntergang treibt mich zurück nach St. Helens. Dienstag regnet es fast den ganzen Tag. Es gelingt trocken bis nach Coles Bay zu trampen, wobei die letzten 35 km besonders werden. Das Paar das mich mitnimmt hat im Kombi nur zwei Plätze, der Rest ist als Liegefläche umgebaut. Darauf darf ich es mir gemütlich machen. Nicht nach STVO, aber schön. In Coles Bay ist im Hostel was frei. Bei dem Wetter verbringe ich den Rest des Tages faul auf der Couch. Mittwoch klart es auf und ich laufe in den Freycinet Nationalpark. Vorbei an den Hazards, felsige Berge, 450 m hoch, rauf zum Aussichtspunkt über die schöne Wineglas Bay, hinunter zum Strand und in einem Bogen nach Coles Bay zurück. Insgesamt ist das nur Durchschnitt. |
|
|
|
![]() |
![]() |
18.Woche vom 28. Februar bis 6.März 2013 |
![]() |
![]() |
Fliegen von Tasmanien aus ist übrigens wie Bus fahren. Das Flugzeug kommt an, alle steigen aus und laufen über das Rollfeld zum kleinen Terminal. 20 Minuten später steigt die Gegenrichtung ein und der Flieger startet. Bei erneut toller Sicht zeigt sich letztmalig die Landschaft von Tasmanien bis der Flieger nach einer Stunde in Melbourne aufsetzt. Das Bett im Hostel dort ist vorgebucht. Je näher der Formel 1 Zirkus rückt, desto schwerer wird es ein freies zu finden. |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Nachmittag am schönen Strand faulenzen und in den meterhohen Wellen spielen. Ich lerne tolle Leute kennen und bin abends gleich bei zwei Familien eingeladen. Deren Freundlichkeit hilft ungemein, denn durch die andauernde Trockenheit gibt es vor Ort kein Trinkwasser, und das aus dem Fluss ist zu salzig. Bei über 30°C braucht man allein zum Trinken mehr als 2,5 Liter am Tag. Sonntag schützen mich Wolken auf der meist baumlosen Strecke über Cape Otway bis zum Parker Hill. Die Strecke ist ein Stück länger als gestern und nach all dem auf und ab bin ich froh am Nachmittag den nächsten Campingplatz zu erreichen. Die kleine Bucht nebenan hat einen schönen Strand und der Ozean sorgt mit 22°C Wassertemperatur für erhoffte Abkühlung. Montag das letzte und größte Stück. Heute spenden meist Bäume den schützenden Schatten, doch auch da schafft es das Thermometer auf 33°C. Das geht an die Reserven! Über die Elliott Ridge runter zum Meer. Strand und Klippen da sind der wohl schönste Teil der Wanderung. In Apollo Bay erschöpft den Rucksack ablegen, kalt duschen und viel Wasser trinken. Dienstag der wohl letzte Tag einer ungewöhnlich langen Hitzeperiode. Alle schleichen nur noch rum, suchen ein kühles Plätzchen oder liegen im Ozean. Die aktuelle Temperatur um Mitternacht: 31°C! Mittwoch endlich ein Wetterwechsel, wobei das Thermometer heftig um 15°C abstürzt. Ich hänge im Hostel ab, meist mit Theresa. Auch deutsch, Kellnerin und in der Schweiz arbeitend. Der Aufenthalt in Apollo Bay verlängert sich von Tag zu Tag. Das ist die Pause die ich brauche. Wenig tun und all die Erlebnisse verarbeiten. |
|
|
![]() |
![]() |
20.Woche vom 14. bis 20.März 2013 |
|
|
|
![]() |
![]() |
Mittwoch von Warrnambool nach Norden. Auf der wenig befahrenen Strecke dauert es bis ich im Grampian Nationalpark in Halls Gap ankomme. Der Ort hat 300 Einwohner und kann mit Campingplätzen 6.000 Gäste beherbergen. Im Moment sind nur wenige Leute da. Die Sachen im Hostel ablegen und gleich los um das schöne Wetter zu nutzen. Hinter dem Haus rauf zum Chatauqua Gipfel, mit tollem Blick über die Berge. Über Venus Bath, eine sehenswerte kleine Schlucht, zurück ins Dorf. |
|
|
|
![]() |
![]() |
Ob einem das auch in Deutschland passieren kann? Ich erkunde gleich die schöne Umgebung von Squeaky Bay und sehe erste wilde Wombats, die auch nachts in Tidal River friedlich am Zelt grasen. Wilsons Promontory scheint wie eine Fortsetzung von Tasmanien. Die große Halbinsel ist komplett ein Nationalpark, praktisch unbewohnt. Die raue Küste mit wundervollen Buchten und Stränden, dazu steil aufragende Gipfel und viel dichter Wald, ein Abenteuerspielplatz für Große. Dienstag lasse ich einen Teil der Ausrüstung im Büro des Nationalparks zurück und laufe mit leichtem Gepäck, was trotzdem 18 kg sind, los. Teils an der Küste entlang sind es über Oberon Bay 17 km bis zum Campingplatz Roaring Meg. Der liegt mitten im Wald, nebenan ein Bach als Wasserlieferant. Außer einem Zelt das 100 m weiter steht bin ich hier ganz allein, das gefällt. Nachmittag zum South Point, dem südlichsten Punkt auf australischem Festland. Felsig und sehenswert, das kalte Bad im Ozean als angenehme Erfrischung. Schon früh der Gang in den Schlafsack, es wird inzwischen 19 Uhr dunkel. Ein paar Possums schauen vorbei und wollen auf der Suche nach Essen sogar ins Zelt, doch das weiß ich zu verhindern. Mittwoch über Stock und Stein zum Leuchtturm an der südöstlichen Ecke der Halbinsel, wo wie aufgefädelt an einer Schnur große Schiffe vorüberziehen. Es ist wieder über 30°C heiß und die Strecke über die Berge schlaucht mächtig. Nach 18 km erreiche ich den Zeltplatz Little Waterloo Bay. Auch der sehr einfach und spartanisch, aber keine 50 m vom wundervollen Strand entfernt. Die kleine Bucht ist ein Traum und es zelten derzeit nur acht Leute hier. Also ändere ich den Plan für den Rest des Tages und mache Badeurlaub in einem kleinen Paradies. |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
22.Woche vom 28.März bis 3.April 2013 |
|
|
|
![]() |
![]() |
Ostermontag fahren wir 40 km zu den Hotham Heights zurück, für einen Australier ist das gleich um die Ecke, und wandern auf dem Kamm des Razorback bis zum Gipfel des 1.922 m hohen Mount Feathertop. Die Landschaft lässt staunen. Teils komplett verbrannt mit entsprechendem Geruch, teils von einer schnellen Feuerfront “gesäubert”, teils praktisch unberührt. Das sorgt für ungewöhnliche Fotos. In der Höhe sind auch tagsüber nur 7°C, mit Wind und Wolken gefühlte 0°C! Ein sehr eindrücklicher Tag. Dienstag ziehe ich unabhängig von Tim weiter. Im Zick Zack über Wangaratta, Albury und Wagga Wagga in die Kleinstadt Yass. Ankunft nach 400 km mit Einbruch der Dunkelheit. Bereits vor Sonnenaufgang stehe ich am Mittwoch an der Strasse und komme mit dem Berufsverkehr ins 60 km entfernte Canberra. Geplant war, mir den Sitz der Regierung näher anzuschauen, doch keins der wenigen preiswerten Betten in der Stadt ist frei. Das, in Verbindung mit dem dunkelgrauen Himmel, läßt mich Canberra gleich wieder verlassen. Geholfen wird mir dabei unter anderem von einem LKW Fahrer aus Samoa und später von Bill, dem mit 86 Jahren ältesten Fahrer bisher. Nach 150 km Ankunft an der Küste von New South Wales in Batemans Bay. Die Sonne kommt gerade raus und ich fühle mich gleich wohl hier. Das schöne Hostel fast leer, der Strand praktisch vor der Tür. |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
23.Woche vom 4. bis 10.April 2013 |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Ansonsten bietet die Umgebung sogar mehr als Batemans Bay. Der Strand ist näher und schöner, große Inlets wechseln sich mit Brackwasserseen und kleinen Buchten ab. Dazu ist das Hostel kaum belegt, der Besitzer eine Wucht und sein Hund gleicht eher einem Kalb (70 kg). Sonntag herrscht Kaiserwetter und der Strand ruft. Auf dem Weg dahin eine Schleife durch Narooma. An einer herrlichen versteckten Bucht entsteht ein Foto welches es erst zum Schluss zu sehen gibt und beim herumklettern in den Klippen komme ich auf dem Golfplatz heraus. Bemerkenswert ist nicht nur seine Lage direkt am Ozean, sondern auch das ihn drei Gräber zieren. Das nenne ich schräg. Eine Bucht weiter der wenig bekannte “Australia Rock”, dessen Loch entfernt an den Umriss von Australien erinnert. Montag ein Ausflug mit dem Mountainbike. Um Narooma herum, rauf auf den Aussichtspunkt über das Inlet und danach auf teils anspruchsvollen Schotterpisten durch das Hinterland. Tiefer Wald wechselt mit Farmland. Nach dem Besuch des historischen Tilba, wo die Zeit seit dem Ende des 19.Jahrhunderts scheinbar stehen geblieben scheint, folgt die Mystery Bay mit einer tollen Küste, bevor ich die Runde in Narooma beende. Dienstag ausruhen, den letzten Tag hier draußen faul am Strand genießen und meine Hausaufgaben in Bezug auf die Rückkehr nach Sydney und Europa machen. |
|
|
|
|
![]() |
![]() |
Mittwoch stehe ich zum letzten Mal auf dieser Reise an der Strasse und komme Stück für Stück bis Berry, wo ich wie geplant den Nahverkehrszug ins Zentrum von Sydney nehme. Das gebuchte Hostel dort steht im Stadtteil Kings Cross. Nicht die beste Nachbarschaft, aber das Hostel ist gut und für eine Großstadt liegt es verhältnismäßig ruhig in einer Seitenstrasse. |
|
|
|
![]() |
Eine Nacht in Sydney, die Hafenbrücke und auch die Oper, bei dem Licht was ganz anderes, genau wie dieser Springbrunnen |
![]() |
![]() |
Sonntag lädt das Hostel abends ein, Pizza mit Cocktail für 5 AUS Dollar. Bedingung: Dresscode. Was schräg klingt wird Wirklichkeit. Wir landen in einem schicken Club in dem viele angezogen sind als wäre noch immer Samstag Nacht. So nobel ging Pizza essen selten - und sie war auch noch lecker. Montag Abend geht die Kulinarik weiter. Praktisch als Abschluss ein Essen mit einem Schweizer Paar, welches ich aus dem Saratz kenne und die gerade für zwei Tage in Sydney weilen, in der O-Lounge. 47. Stock. Dank Drehrestaurant mit Blick über das nächtliche Sydney. Da wird das gute Essen fast zur Nebensache. Dienstag final Packen und abends zum Flughafen. An alles gedacht? Nicht ganz, denn überraschenderweise ist der INTERNATIONALE Flughafen Sydney über Nacht geschlossen. Ich bin nicht der Einzige der verblüfft vor geschlossenen Türen steht. Nun, es ist nicht kalt und ich sitze bis morgens um 3 Uhr mit einer Deutschen auf einer Bank. Als wir in die “heiligen” Hallen dürfen ist der Flughafen gähnend leer - so etwas habe ich in dieser Größe noch nie erlebt. Der Flug mit Korean Air ist ehr angenehm. Abends die Ankunft in Incheon/Seoul, wo mich das gebuchte Guesthouse abholt. Die Zeit reicht um in der Stadt essen zu gehen, wo ich in einem Restaurant lande in dem niemand ein Wort englisch spricht. Mit Händen und Füßen geht es, auch wenn sich das geglaubte Bier als Flasche Sake heraus stellt. Nach einer erholsamen Nacht setze ich mich am Donnerstag ausgeruht für elf Stunden in den Flieger. Diesmal ist das ein A 380 - ein Riesenvogel. Ich sitze am Ende der gigantischen Tragflächen und kann technisch alles verfolgen. An Bord merkt man wenig von den 853 Sitzplätzen, nur bei Start und Landung werden die Wege bei 560 Tonnen Startgewicht deutlich länger. Alles in allem: ein tolles Erlebnis. Donnerstag Abend die Landung in Frankfurt und weil sich viele Kreise schließen: eine recht abenteuerliche Heimfahrt mit der Deutschen Bahn, die ungeplant um Mitternacht in Erfurt endet, von wo mich meine Nicht abholt. Das, liebe Leute, war mein Australien 2012 / 2013 - was für eine abenteuerliche Reise. |
|
|
|
![]() |
![]() |
24 Wochen Australien - ein Resümee |