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Am Montag verlasse ich Bogota, was nicht sonderlich schwer fällt. Die Stadt hat in meinen Augen wenig zu bieten, selbst das Zentrum hinkt weit hinter anderen südamerikanischen Metropolen hinterher. Das Stadtbild ist zergliedert und recht gesichtslos, die wenigen Sehenswürdigkeiten weit verstreut. Auf der positiven Seite steht ein tolles Verkehrskonzept mit extra Autobahnen für Trans Milenio Busse und Radfahrer (!). Der Montag war gut gewählt, denn es ist Feiertag und auf den Strassen wenig los. Trotzdem braucht der Bus anderthalb Stunden ehe er das Stadtgebiet von Bogota verlässt. Nach einem Pass (2.800 m) geht es langsam nur noch bergab bis ich fünf Stunden später in Neiva umsteige. Die Temperaturen auf 600 m Höhe bei gut 32°C. In Villavieja vom Colectivo ins Taxi umsteigen und mit etwas beginnen was die wenigsten in Kolumbien erwarten - mit Wüste. Die Tatacoa Wüste liegt im Regenschatten der umgebenden Bergketten und ist einfach nur trocken und heiß. Ihr Abschnitt Cuzco bietet fotogene rote Lehmerde die sich durch Erosion zu einem Labyrinth kleiner Canyons entwickelt hat. Meine Unterkunft liegt mitten drin: einfach, selten Strom, kaum Wasser, trotzdem gut. Erste tolle Fotos entstehen bei letztem Tageslicht. Dienstag ein ausgedehnter Besuch der Wüste. Es sind einige Kilometer bis Los Hoyos (spanisch: Gruft, Grube). Die Farbe grau dominiert in allen Schattierungen. Interessant, aber Cuzco ist besser, weshalb nach einer Siesta dort eine weitere große Runde ansteht. |
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Mittwoch zurück nach Neiva und von dort nach Süden. Der Minibus fährt wie vom Teufel gejagt und manches Überholmanöver ist ganz schön knapp. in Pitalito nach einem Colectivo suchen und damit hinein in die Berge nach San Agustin (1.700 m). Das Dorf hat Charme und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Eine verschwundene Zivilisation hat Gräber hinterlassen die neben steinernen Sarkophagen auch gemeißelte Grabfiguren bieten. Und das zu einer Zeit ohne nennenswerte Werkzeuge, sprich vor 1.000 bis 2.500 Jahren. Am Donnerstag der interessante archäologische Park mit vielen Statuen gleich neben San Agustin und weiter zu einigen nahen Grabstätten, von denen eine, La Chaquira, grandios am steilen Abhang zum Rio Magdalena liegt. Was mir seit der Ankunft in Kolumbien auffällt ist die starke Präsenz der Sicherheitskräfte, egal ob Militär, Polizei oder auch privater Schutzdienst. Das in Bogota genau so wie im Dorf San Agustin. Ganz zu schweigen von den vielen Kontrollpunkten an den Strassen, von denen manche mit Sandsäcken zu kleinen Festungen ausgebaut sind. Und überall haben die Soldaten die Waffe schussbereit in der Hand. Das verstört auf der einen Seite, schafft aber bei der Vergangenheit des Landes auch Vertrauen. |
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Samstag. Es hat die Nacht hindurch geregnet und hört erst nach dem Frühstück auf. Meine Sachen sind immer noch nass von gestern. Egal, trotzdem packen und weiter. Mit dem ersten Colectivo (für alle die nicht wissen was das ist: ein Kleinbus bzw. Pickup der auf einer meist festen Route fährt und unterwegs Leute einsammelt oder absetzt; kann eigentlich immer und überall angehalten werden) geht es schnell nach Pitalito. Das nächste Colectivo startet 10 Minuten später nach La Plata. Unterwegs sammeln wir so viele Leute ein das es richtig eng wird, und die Strasse verkommt bald zu einem recht schlechten Feldweg. Die Ankunft in La Plata ist dann eine Erlösung. Wetter: Sonne, 28°C. Noch bei Tageslicht hinein in die Berge nach San Andres de Pisimbala. Im Pick-up dahin: 1 Fahrer, 14 Erwachsene, 4 Kinder und Gepäck. Ohne Worte! Ich muss das aber nur zwei Stunden aushalten. Angekommen im Dorf lockt mich Martha (82) in ihr Haus. Das ist einfach, sauber und kostet mich nur 5 € die Nacht. |
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Sonntag. Das Wetter wird besser. Nur noch ein paar Wolken und trotz Höhe (1.700 m) über 25°C. Die Gegend (Tierradentro) ist bekannt für ihre Gräber einer verschwundenen Kultur (wie auch in San Agustin über 1.000 Jahre alt). Die Gräber sind bis zu 6m tief in den Boden und Fels gehauen, meist wenigstens Zimmer groß und teils mit Originalbemalung. Verstreut sind diese auf kleinen Plateaus rund um das Dorf. Für mich heute die große Runde bis rauf auf 2.000 m. Die Pfade teils recht schlammig (der viele Regen), dafür die Gegend herrlich. Mitten in den kolumbianischen Bergen, alles grün und mit zunehmender Höhe bessere Ausblicke. Die Gräber sind beeindruckend und ich kann der spanischen Erklärung der “Grabwächter” schon recht gut folgen. Montag sehr früh raus, der Bus fährt 6 Uhr los. Quer durch die Berge muss der auf schlammigen Strassen über manch 3.300 m hohen Pass. Der Abgrund dabei teils nur einen Meter weit weg - nur nicht drüber nachdenken. Mittag die Ankunft in Popayan, blauer Himmel und Sonne satt. Mein Hostel am Hauptplatz ohne Straßenverkehr direkt neben der Kathedrale, toll. Spaziere am Nachmittag durch Popayan, die ihren Spitznamen, weiße Stadt, den gekalkten Häusern zu verdanken hat. Zufällig wird heute der 477. Geburtstag gefeiert und alle sind auf den Beinen. Am Abend dann noch ein tolles Feuerwerk als Zugabe. |
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Dienstag früh mit dem Bus ins 45 km entfernte Silvia. Dort erst einmal ein kleines Frühstück. Beim Bäcker kostet das mit einem Kaffee und vier Gebäckstücken mittlerer Qualität 1.400 COP, ungefähr 0,60 €. Ein gutes Geschäft für mich. Immer Dienstag ist in Silvia großer Markt, vor allem wichtig für die umliegenden Dörfer die noch zum Großteil von Guambianos bewohnt werden. Die Volksgruppe trägt nach wie vor ihre Tracht und kommt unserer Vorstellung eines Andenbewohners sehr nah. Klein von Wuchs, dunkler Teint und der obligatorische Hut. Fotografieren ist bei ihnen verpönt und so muss ich es heimlich mit dem Teleobjektiv tun. Ums Eck parken die wirklich uralten Busse ohne Glasfenster und ohne Türen (Chivas), die nach wie vor im abgelegenen Hinterland unterwegs sind. Das Foto sagt wohl mehr als alle Worte. Ein äußerst gelungener Tag mit vielen neuen Eindrücken. |
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Mittwoch klingelt der Wecker erneut schon vor 6 Uhr. Mit dem ersten Bus weiter in den Süden nach Pasto. Die Straße ist meist asphaltiert, aber teils so heruntergekommen das es nur so schüttelt. Dazu geht es durch gefühlt 1.000.000 Kurven die Pässe rauf und runter. Die vielen LKW schaffen bergauf wegen den Haarnadelkurven oft nur 20km/h. Entsprechend langsam sind wir, auch wenn der Bus manchmal gewagt überholt. Wenigstens der Ausblick entschädigt. Endlose Bergketten, tief eingeschnittene Täler und alles in einem satten Grün. Kurz nach dem Mittag die Ankunft in Pasto. Schnell ein Hostel suchen und gleich wieder los. Mit dem Colectivo, in dem Fall ein Taxi, über einen kleinen Pass zur Attraktion der Gegend: die Laguna de la Cocha. Obwohl so beworben ist es nicht der allerschönste See, aber an seinem Ufer steht sehenswert ein bunt zusammengeschustertes Dorf. Donnerstag wieder früh raus. Nach einem Frühstück beim Bäcker wieder in den Bus und recht schnell die 82 km bis Ipiales hinter mich bringen. Dort das Gepäck am Busbahnhof abgeben und ein paar Kilometer weiter zur “Santuario de las Lajas”. Viel spektakulärer kann man eine Kirche wohl kaum bauen. Mitten in einer Schlucht gelegen überspannt der gotische Bau aus dem frühen 20. Jahrhundert einen wilden Fluss. Wahrlich beeindruckend. An diesen Wallfahrtsort kommen viele Pilger und bitten die Jungfrau mit Kerzen und Gaben um das eine oder andere Wunder. Das diese auch teilweise eintreten, davon zeugen tausende am umliegenden Fels befestigte Danksagungen in allen Formen und Farben. Weiter im Tag. Gleich südlich von Ipiales liegt die Grenze. Meine erste Zeit in Kolumbien ist damit um. In einer ruhigen und sehr reibungslosen Prozedur hole ich mir zuerst den Ausreisestempel von Kolumbien, laufe über die Brücke und reise offiziell nach Ecuador ein. Neues Land, neue Gewohnheiten. Der US Dollar ist nun Zahlungsmittel, und obwohl es Nachbarländer sind treten bald Unterschiede zu Tage. Heute komme ich bis Otavalo, eine Kleinstadt nördlich von Quito an der Panamericana, die ihren Ruf als breite Autobahn erst hier in Ecuador verdient |
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3.Woche vom 17. bis 23. Januar 2014 |
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Samstag früh in die Stadt. Otavalo richtet samstags einen der größten Märkte in ganz Südamerika aus. Neben dem Marktplatz sind praktisch alle Strassen im Zentrum mit Ständen vollgestopft. Etwas außerhalb der Tiermarkt, wo von Kuh bis Meerschwein alles angeboten wird was laufen kann. Einige der Tiere wissen wohl was ihnen bald blüht und wehren sich entsprechend. Dazu tragen die meisten Leute ihre Tracht, weswegen man manchmal gar nicht weiß wohin zuerst schauen. Nach ein paar Stunden habe ich genug und fahre weiter nach Quito. Angedroht war ein schwieriges Zurechtfinden, da der Busbahnhof weit außerhalb liegt, aber am Wochenende geht es. Ich finde schnell in die Altstadt, wo das Hostel meiner Wahl in einer ruhigen Seitenstrasse steht. Nur zehn Fußminuten weiter liegt das koloniale Zentrum der Stadt und ich muss sagen: Quito ist von Anfang an meins! Kleine Kopfsteinpflaster Gassen die zu den Talseiten hin steil ansteigen. Das Stadtbild von Hügeln durchbrochen und viel alte Bausubstanz. Recht genial und sehenswert. Heute schaffe ich noch einen kleinen Bummel bis hinauf auf den Hügel El Panecillo. |
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Ein bewölkter Sonntag. Vormittag laufe ich hinüber in den Stadtteil La Mariscal, wo viele Reisebüros ihre Dienste anbieten. Wie festzustellen ist aber nicht am Sonntag. Schade. Wenigstens hängen einige Angebote im Schaufenster und ich weiß nun für morgen wohin zuerst. Beim Rückweg durch die Stadt fällt auf wie ruhig es ist. Nun, ein Großteil der Innenstadt ist am Sonntag für motorisierte Fahrzeuge gesperrt und nur Fahrräder erlaubt. Da können sich europäische Städte mal ein Beispiel nehmen. Am Nachmittag mache ich “Hausaufgaben”, sprich Infos sammeln für die nächsten Ziele. Das ermüdet einen mehr als man glauben will. Montag erstrahlt der Himmel herrlich blau. Eigentlich Bergwetter, aber da gibt es im Moment wichtigeres. Erneut zuerst in den Stadtteil Mariscal. Angebote einholen, vergleichen, abwägen. Zwei Stunden später habe ich alles unter Dach und Fach. Mit einem Last Minute Angebot geht es morgen nach? GALAPAGOS. Selbst jetzt ist noch ordentlich Geld zu zahlen, aber dafür eine einmalige Chance die Inseln zu sehen. Bin so glücklich und voller Vorfreude das ich mit meiner Energie irgendwo hin muss. Also umziehen und zu Fuß los. Zuerst zur TeleferiQo, eine Seilbahn am Stadtrand von Quito. Von 2.850 m hinauf auf 4.100 m. Die Berg- und Talfahrt für 8,50 US$ ein Schnäppchen. Leider zieht es zu und die Ausblicke von oben sind begrenzt. Dafür besteht die Möglichkeit den Gipfel des Rimu Pichincha zu erstürmen, was ich auch tue. Mir war klar das vom Gipfel auf Grund der Wolken nichts zu sehen sein wird, aber es war ein tolles Gefühl auf 4.693 m Höhe zu stehen. Bin rechtzeitig zurück bevor der Regen beginnt und sehe auf dem Weg ins Hostel eine tolle Laser-, Licht- und Musikshow an einem Springbrunnen in Quito. |
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Dienstag Morgen beginnt das Abenteuer sehr früh. 4 Uhr holt mich das Taxi zum Flughafen ab, der weit außerhalb liegt. Das übliche Prozedere da und kurz nach sieben der Start. Ein Zwischenstopp in Guayaquil und mit einer Stunde Zeitverschiebung 10 Uhr die Landung in Baltra auf Galapagos, 1.000 km westlich von Südamerika. Ein schräges Gefühl so weit weg vom Festland auf einer kleinen Insel zu landen. Wegen der Komplettbuchung werde ich vom Flughafen abgeholt und mit einer Bus-Boot-Bus Kombination nach Puerto Ayora auf Santa Cruz gebracht. Was auffällt: die sehr trockene Insel mit Lavaboden, aber viel Nebel im Hochland, so 600 m hoch. Dort ist alles grün und voller Bäume. In Puerto Ayora eine Pause im Hotel und dann zum Schiff. Auf der “Flamingo” haben max. zehn Gäste Platz, wovon heute sieben zu einer Familie mit drei Generationen aus Frankreich gehören. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Bald kommt der letzte Gast an Bord, mein neuer Kabinennachbar Yamamoto aus Japan. Am Nachmittag ein erster Ausflug in das Hochland von Santa Cruz. Wir besuchen eine Farm auf der Riesenschildkröten frei herumlaufen. Das sind Brocken! Bis zu 250 kg schwer bewegen sie sich überraschend schnell. Sie leben hier frei ohne jegliche Zäune. Der Farmer schaut nach ihnen und hat eine künstliche Lagune gebaut in der die Tiere Schlammbäder nehmen können. Außerdem existieren auf dem Gelände alte Lavatunnel, die wir dank künstlicher Beleuchtung bestaunen können. Nach dem leckeren Abendessen an Bord startet unser Kapitän die Motoren und wir fahren die Nacht hindurch zur Insel San Cristobal. Erklärung zu den folgenden Fotos: es ist kein chronologischer Verlauf, mehr ein Versuch sie thematisch zu ordnen. Die Auswahl fiel unheimlich schwer, denn ich habe auf Galapagos mehr Tierfotos geschossen als auf allen vorherigen Reisen zusammen. |
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Mittwoch. Trotz lautem Schiffsdiesel, der lief die ganze Nach, habe ich gut geschlafen. 7 Uhr Frühstück. Eine Stunde später zum Tagesprogramm. Wir landen am sandigen Strand von Cerro Brujo, der Himmel leider grau in grau. Beim Spazieren begegnen wir ersten Seelöwen. Denen kann man sich hier problemlos bis auf einen Meter nähern, außer es ist ein Bulle oder eine frisch gebackene Mutter. Zwischen den Felsen auch hunderte von bis zu 20 cm große Krabben, meist feuerrot. Dann vom Strand weg Schnorcheln, aber bis auf ein paar Fische ist da wenig zu sehen. 10 Uhr mit dem Schiff weiter. Um Galapagos laufen 94 Schiffe, wobei die “Flamingo” zu den kleinsten zählt. Dabei ist es nur an circa 60 Stellen erlaubt an Land zu gehen, zu schnorcheln oder zu tauchen. An jeder der Stellen gilt es ein enges Zeitfenster einzuhalten, sprich grob von 8 Uhr bis 12.30 Uhr oder von 14.30 Uhr bis 18 Uhr. Wir sind manchmal das einzige Schiff an einer Stelle oder aber maximal drei. So wird versucht den Einfluss der Besucher auf die Natur möglichst gering zu halten. Unser nächster Halt in Punta Pitt. Der Himmel reißt auf, ab zum Schnorcheln ins Wasser. Bei guter Sicht ein buntes Treiben unter Wasser. Verschiedenste Fische und zwischen den Felsen ist auch viel los. Der steinige Grund ist längst nicht so farbig wie an Korallenriffen, aber die hier unerschrockenen Meeresbewohner machen das mehr als wett. Ich kann lange mit jungen Seelöwen spielen, die neugierig teils erst 30 cm vor mir abtauchen, noch näher wäre es wohl zu einem Küsschen gekommen ;-). Toll mit ihnen zu tauchen und unter Wasser Blasen zu machen, dann schwimmen sie nur so um dich herum. Daneben sehe ich auch eine Meeresschildkröte, mehrere Rochen und große Schulen von Galapagos Doktorfischen mit mehr als 200 Tieren. Am späten Nachmittag der nächste Landgang, bei dem es auf hartem Lavaboden ein Stück durch die Insel geht, sehen vereinzelt Tieren hier und da. Nachts erneut eine lange Schiffsfahrt bei der ich gut schlafe. |
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Donnerstag Morgen erreichen wir Isla Plaza, allerdings schlafe ich da noch. Frühstück 7 Uhr. Bewölkter Himmel, doch man sieht das es wohl ein schöner Tag werden wird. Wir landen trockenen Fußes auf Plaza Sur, wo schon am Anlegesteg neugierig junge Seelöwen warten. Die Insel ist klein, aber interessant. Neben Seelöwen treffen wir auf viele Iguanas. Das sind wirklich schräge Kreaturen. Bis zu 1 Meter lang sehen sie aus wie Dinosaurier. Sie hocken unter den Kakteen und warten als Vegetarier darauf das Blüten oder Pflanzenteile herunterfallen. Sie sehen schlecht, haben aber ein ausgezeichnetes Gehör. Keine Reaktion auf fallende Steine, aber wenn eine Blüte zu Boden fällt laufen sie sofort in diese Richtung. Kommuniziert wird mit heftigem Nicken des Kopfes. Die Männchen viel größer und bunter als Weibchen, farbiger vor allem in der Paarungszeit. Ansonsten Kakteen und trockene Gräser, die kleine Steilküste bewohnt von vielen Seevögeln. All die Kreaturen lassen uns praktisch links liegen, eine ganz neue Erfahrung. 10 Uhr Aufbruch mit dem Schiff. Zwei Stunden später nördlich von Baltra am Inselchen Mosquera, mehr ein Sandhaufen. Mittag, Siesta und 14.30 Uhr zum Schnorcheln. Gleich zu Beginn sehen wir zwei Meeresschildkröten, die auf Grund ihrer gern ungestörten Beschäftigung (bis zu drei Stunden am Stück!) bald verschwinden. Dazu sehe ich wieder viele Fische und weit entfernt zwei kleine Haie. Nach Kaffee und Snack der Landgang auf Isleta Mosquera. Ein genialer Strand mit Seelöwen, Pelikanen und einem gut erhaltenen Walgerippe. Herumspazieren und die Seele baumeln lassen. Zum Abendessen gibt es ausgezeichnetes Kassler. Die Nacht ohne Schiffsmotor oder Generator sehr still, nur mit dem Geräusch der Ozeanwellen. |
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4.Woche vom 24. bis 30. Januar 2014 |
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Samstag früh Landgang auf Santiago, oder auch James. Den Inseln gab man in der jeweiligen Epoche unterschiedliche Namen. Darwin sah Santiago 1859 anders, ein Vulkanausbruch 10 Jahre später hat die Küstenlinie stark verändert. Der Strand wurde zum Lavafeld, das mit 140 Jahren noch recht frisch ist. Pechschwarz, aber bereits mit ein wenig Vegetation. Begrüßt werden wir an Land von drei Pinguinen. Die Tiere kommen mit dem kalten Humboldtstrom zum Äquator. Neben viel Infos und Eindrücken machen wir etwas Blödsinn, das Foto weiter oben belegt es. Gleich hier ein Schnorchelgang. Zu den bereits bekannten Tieren kommt ein Krake, Pinguine die unter Wasser pfeilschnell jagen und manch Reiher dazu. Es ist eine ganz neue Perspektive Vögel praktisch von der Wasserlinie aus zu betrachten. Am Nachmittag sind wir an der Insel Bartolome im Wasser, aber die See ist unruhig und die Sicht nur mäßig, kein wirkliches Erlebnis. Der Landausflug später macht das dann wieder wett. Wir steigen auf der Insel Bartolome zum erloschenen Krater rauf und werden mit einem der schönsten Ausblicke auf Galapagos belohnt. Auch zu erwähnen: ein sichtbarer Unterwasserkrater, sowie Tiere wie Eidechse oder Möwe die sich der Umgebung (Lava) angepasst haben, sprich im Laufe der Evolution grau geworden sind. Nachts einen genialer Sternenhimmel mit Millionen von Lichtern. |
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Sonntag Start 3 Uhr morgens, der Schiffsdiesel unüberhörbar. Doch ich schlafe wieder ein. 7 Uhr wie üblich Frühstück, dann der nächste Landgang am Playa Espumilla an der Westküste von Santiago. Ein schöner Strand mit Mangroven gleich dahinter. Wieder viele Spuren von Meeresschildkröten, am Himmel manch Galapagos Habicht, der gern Iguanas jagt. Außerdem sehen wir Blaufußtölpel jagen. Sie schweben 5 bis 20 m über dem Meer, knicken dann plötzlich ab und sausen im Sturzflug ins Wasser, wo sie bis zu 4 m Tiefe erreichen. Sie brauchen einige Versuche einen Fisch zu fangen, genau wie ich beim Versuch sie dabei zu fotografieren. Bei tollem Sonnenschein schnorcheln wir 500 m weiter, wo die Szenerie eine ganz andere ist. Tiefe Klippen, Felstürme und leider eine raue See mit wenig Tiersichtungen. Nach dem Mittag fahren wir eine Stunde bis Puerto Egas. Erneut können wir eine andere Landschaft bestaunen. Schichtfelsen, Durchbrüche und dank Ebbe viele Gezeitenpools. Drin und drum herum viel Leben. Kindergarten der Seelöwen, unzählige Iguanas auf die man dank ihrer Tarnung fast tritt, Seehunde, Krabben und dazwischen Austernfänger die erst unschuldig herumlaufen und sich dann eine Krabbe herauspicken. Ein toller Ausflug. Am kleinen Boot, das uns zum Strand brachte, der nächste Schnorchelgang. Bald begegnen mir drei Seelöwen, mit denen ich eine vergnügliche Zeit habe. Tauchen und spielen ohne Unterlass. Wenig später eine Meeresschildkröte die ich vorsichtig begleiten kann. Meist nur 2 Meter entfernt treibt sie zwischen den Klippen manchmal bis auf einen halben Meter an mich heran, wobei sie mich verwundert aber keineswegs erschrocken anschaut. Genial. Zum Abschluss jagt noch ein Pelikan nach Fischen, was ich von Unterwasser aus sehe. Erstaunlich. Nach Kaffee und Snack die Schiffsmotoren starten. Auf rauer See werden wir in den drei Stunden bis zur Insel Rabida ordentlich durchgeschüttelt und haben an Bord erste Fälle von Seekrankheit zu beklagen. |
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Montag der letzte volle Tag an Bord - und was für einer. Schon am Morgen strahlend blauer Himmel. 8 Uhr Landung auf Rabida. Der hohe Eisenanteil in der Erde lässt den Strand in leuchtendem Rot erstrahlen. Tolle Farben! Wir drehen eine Runde auf der Insel und sehen mehr Flora und Fauna. Das Abholen vom Strand klappt dann nicht, der Außenbordmotor vom Boot streikt. Die Reparatur dauert länger und wir müssen das Schnorcheln leicht verschieben. Der Ausweichplatz bietet wenig Neues, bis der Guide taucht und alle möglichen Seesterne und Seeigel zur Oberfläche bringt. Wieder an Bord ab zur nächsten Insel. Unterwegs schließen acht Fregattvögeln auf, die Piraten der Lüfte. Die großen Vögel, bis zu 2,50 Meter Spannweite, jagen anderen die Beute ab, da sie mit ihren ungeölten Feder nicht tauchen können. Einige Vögel aus der Gruppe lassen sich an Bord nieder, was für eine Fotogelegenheit. Mittag Ankunft in Sombrero Chino, ein karibischer Ort. Nach der Siesta unser letzter Schnorchelgang. Das Wasser klar und türkis, der sandige Grund gepflastert mit Seesternen. Nahe der steinigen Küste tausende von Fischen in allen Größen und Farben. Papageifische, jagende Pinguine, Seelöwen und - Haie. Das die ungefährlich sind hat uns der Guide mehrfach erklärt, doch wenn ein 1,50 m großer Galapagoshai nur zwei Meter an dir vorbei schwimmt klopft das Herz mächtig. Ein einprägsames Erlebnis. Später begleite ich eine große Schule von Galapagos Doktorfischen, 20 bis 30 cm große Fische, grau gefärbt mit leuchtend gelber Schwanzflosse. Um die 200 von ihnen schwimmen teils nur 30 cm unter mir, würdiger Abschluss eines tollen Abenteuers. Am Nachmittag liegen noch sechs Stunden Fahrt vor uns, kein Vergnügen bei heftigem Wellengang. Ich habe keine Probleme, bin aber trotzdem froh als wir spät abends endlich in den ruhigen Hafen von Puerto Ayora einlaufen. |
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Dienstag 5.30 Uhr Frühstück, packen und der Abschied von Bord. Ein früher Besuch der Darwin Research Station, wo mit viel Erfolg Riesenschildkröten aufgezogen werden. Unser Guide führt herum und erzählt zum letzten Mal von den geheimnisvollen Inseln. 8 Uhr der Transfer zum Flughafen und pünktlich 10.15 Uhr der Flug mit Aero Gal nach Quito. Aufrechnung: die Flüge für 500 US$, die Cruise im Last Minute Angebot 1.150 US$, Eintritt im Nationalpark Galapagos 100 US$, Schnorchelsachen 40 US$, Trinkgelder und sonstiges 120 US$, macht insgesamt 1.910 US$ für 8 Tage. Damit blieb ich im Limit, aber mit dem Geld könnte man auch für zwei Monate durch Ecuador und Kolumbien reisen. Doch Galapagos war es definitiv wert, vor allem die Kreuzfahrt, auf der es viel zu sehen und erleben gab. Für mich bekommen die Inseln 5*. |
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5.Woche vom 31.Januar bis 6. Februar 2014 |
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Sonntag Vormittag stattet man uns mit allem aus was man für den Gipfelsturm auf 5.897 m braucht. Dicke Schuhe, Steigeisen, warme Sachen, Eispickel usw. Aufregend derart vorbereitet zu werden. 11 Uhr mit dem Guide Julian aufbrechen. Von Anfang an stimmt die Chemie nicht und es wird keine gute Tour. Laut Plan heute auf 4.800 m steigen, Ausrüstung und Zusammenspiel testen. Julian findet das unnötig und wir verplempern den Nachmittag. 19 Uhr in der Hütte auf 3.800 m hinlegen, so wie alle Kletterer. Die Hütte auf 4.650 m wird derzeit neu gebaut. 22 Uhr aufstehen und ein kleines “Frühstück”. Danach mit dem Jeep auf 4.550 m Höhe und 23 Uhr loslaufen. 300 m höher in die Steigeisen. Das und das Laufen am Seil fällt zu Beginn schwer, wir hätten es gestern üben sollen. Julian ist ungehalten, ich werde es langsam auch. Schon bei 5.100 m bekommt Maarten leider Höhenprobleme und 250 m höher wird es so schlimm das wir umkehren müssen. So eine Sch... Ich kann und will es am Anfang nicht begreifen. Aber Julian kennt keine Gnade: wieder runter. Montag. 4.30 Uhr sind wir wieder in der Hütte. Etwas schlafen und wieder nach Latacunga. Bin immer noch stinksauer. Im Hostel Sachen packen und nichts wie weg. Zuvor die Beschwerde über den Guide, die bringt mir 50 US$ der bezahlten 180. Nur ein Trostpflaster, denn es war ein Traum von mir den höchsten AKTIVEN Vulkan der Welt zu besteigen. Übermüdet nehme ich den Bus nach Banos, wo ich Nachmittag eintreffe. Bett suchen und finden, essen, duschen und etwas umsehen. Nach dem Abendessen bin ich praktisch seit 36 Stunden wach und falle fast bewusstlos ins Bett. Dienstag sieht die Welt schon wieder etwas freundlicher aus. Ich bummle durch den Ort, wo recht viele Touristen unterwegs sind. Die spektakuläre Lage und viele Freizeitmöglichkeiten erklären das. Nachmittag heißt mein Stück vom Spaß Canyoning. Wir sind zu dritt, plus Führer, und fahren ein Stück außerhalb zum Rio Blanco. Dort zu Fuß schweißtreibend durch den Wald steil bergan. Wir wurden schon zuvor ausgerüstet und üben vor Ort zuerst trocken. Als das klappt kommen wir zum nassen Teil, nämlich Stück für Stück den kleinen Fluss hinunter. Wir folgen in der engen Schlucht dem Wasser, rutschen den Fels hinunter, seilen uns in einem 25 Meter hohen Wasserfall ab und müssen so manches Mal unserem Guide vertrauen wenn wir an seinem Seil über dem Abgrund hängen. Für mich ein lohnender Adrenalinschub. Nebenbei rumort im Hintergrund der Vulkan Tungurahua. Der spuckt nur wenige Kilometer entfernt Rauch und Asche. Abgesehen von einer kleinen Sperrzone kratzt das hier niemanden. Von verschiedenen Punkten aus, leider nicht vom Ort selbst, sieht man die Aktivitäten. Allerdings bleibt das Meiste in den Wolken verborgen. Mittwoch bringt mich die Wettervorhersage dazu im Affentempo zu packen und den Bus nach Riobamba zu nehmen. Zwei Stunden später bin ich dort, suche mir ein Zimmer und klappere Agenturen ab. Das war es an diesem regnerischen Tag. Der Donnerstag beginnt mit schönem Wetter und ich plane einen kleinen Ausflug. Das Dorf Colta ist einen Besuch wert, sei es wegen der Kirche Balbanera (älteste Kirche Ecuadors, erbaut 1534) oder dem schönen See gleich nebenan. Ich laufe durch ein Dorf in dem die Zeit teilweise stehengeblieben zu sein scheint und erklimme einen nahen Berg um im Training zu bleiben. Nachmittag in Riobamba die zweite Runde durch die Tourbüros bis mein Abenteuer für morgen steht. |
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6.Woche vom 7. bis 13.Februar 2014 |
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Letzter Fakt zum Berg: Durch die Ausbeulung der Erdkugel am Äquator ist der Gipfel des Chimborazo der vom Erdmittelpunkt am weitesten entfernte Ort, sprich ich war der Sonne so nah wie nirgends sonst auf der Welt. Samstag Nachmittag sind wir zurück in Riobamba. Ich bin müde, schleppe mich ins Hotel, esse was und gehe schlafen. Sonntag hat sich mein Körper schon etwas erholt. Nach dem Frühstück mit dem Bus nach Banos. Der bedeckte Himmel reißt bei der Ankunft gerade auf. Hostel suchen, Sachen in die Wäscherei und was essen. Am Nachmittag zu Fuß hinauf zur Casa del Arbol (Baumhaus), steile 800 Höhenmeter, was nach gestern erstaunlich gut geht. Von oben hat man theoretisch einen guten Blick auf den aktiven Tungurahua, doch meist verdecken Wolken den Krater. Ab und an klärt sich der Blick, genug für einige Fotos. Nebenan steht am Abhang der Casa del Arbol eine lange Schaukel mit der man praktisch ins Nichts hinein schwingt. Ein lohnender Ausflug. Runter bringt mich ein freundlicher Einheimischer auf der Ladefläche seines Pick-up. Abends ist der Hunger riesengroß, und ich entscheide mich für eine Pizzeria. Viele teilen sich dort die “Grande” zu dritt, ich brauche eine für mich allein, was der Chefin ein Lächeln entlockt. |
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Montag eine Radtour. An der leicht abschüssigen Strecke hinunter nach Puyo liegt ein schöner Wasserfall neben dem anderen. Es macht Spaß dem langen und tiefen Tal des Rio Pastaza zu folgen an dessen Seiten die sattgrünen Berge steil aufsteigen. Die Wasserfälle unterscheiden sich stark und es kommt keine Langeweile auf. Gleich zu Beginn der Schönste: Aguyan. Später das Doppel des Manto de Novia und das Donnergebrüll vom Pailon del Diablo, bei dem man durch niedrige Tunnel nah heran kriechen kann. Zum Abschluss der Machay, der mehr als 100 m in die Tiefe stürzt. Zurück nach Banos per Pick-up, denn viel Verkehr und einige Tunnel verleiden das Radfahren in der Richtung. Abends Wohlfühlprogramm: eine Stunde Ganzkörpermassage für 20 US$, genau richtig nach den harten Tagen. Noch was: heute gab es ein Erdbeben in Banos, ein paar Sekunden lang wackelte alles. |
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Dienstag ein Abstecher Richtung Dschungel. Zuerst nach Puyo, dort umsteigen, und weiter nach Macas. Der Bus ist schneller als geplant und ich komme schon 14 Uhr an. Die Vegetation hat sich verändert. Immer noch intensiv grün, nun aber tropischer, trotz der Höhe von 1.000 m. Häuser bestehen nun öfter aus Holz, vor allem in den Dörfern. Die Stadt Macas enttäuscht von Anfang an. Laut, stressig, schmutzig. Der Versuch eine Tour zu buchen scheitert kläglich. In einer Reiseagentur/Laden fällt es der Dame schwer für mein Anliegen aus der Hängematte zu kommen. Schade drum, aber dieses Desinteresse ist mir nicht neu im Land. Mittwoch das Wetter grau in grau. Kein Grund für mich in Macas zu bleiben. Nach dem Frühstück in den Bus. Leider hängen die Wolken tief und wir verschwinden ab 1.800 m komplett in ihnen. So verbirgt sich die wahrscheinlich sehenswerte Gegend im Nebel. Die Strasse folgt dem Landschaftsverlauf in unzähligen Kurven und in einem ständigen auf und ab über viele Pässe. Zwei Stunden vor Cuenca reißt es auf und zeigt ein wenig von dem was bis dahin verborgen war: Grüne Berge, tief eingeschnittene Täler mit Flüssen, Seen und immer wieder kleine Dörfer oder einzelne Höfe. Mit der Dämmerung die Ankunft in Cuenca. Schnell ein Hostel suchen und mir was zu essen kochen. Das übrigens zum ersten mal auf dieser Reise, da Küchen in südamerikanischen Hostels selten sind. Donnerstag bummeln in Cuenca. Bald steht für mich fest: wenn eine Stadt in Ecuador, dann Cuenca. Viel gut erhaltene Bausubstanz, herrliche Kirchen, Pflasterstrassen, Charakter und Charme. Die halbe Million Einwohner merkt man kaum, kein Druck, kein Stress. Ich bin beeindruckt und schlendere stundenlang durch die Gassen. Dabei komme ich auch an einem privaten “Museum für verbotene Kunst” vorbei. Das ist mal was anderes. Sehr morbid, recht gewagt. |
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7.Woche vom 14. bis 20. Februar 2014 |
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der Parque Nacional Cajas, eine unwirkliche Landschaft auf 4.000 m Höhe, viel Wasser und interessante Farben |
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Sonntag 6 Uhr wecken. Kann ja später weiterschlafen, denn heute ist Bus-Tag. Nach dem Nationalpark Cajas führt die Strasse von 4.200 m Höhe viele Kilometer hinunter auf Meeresspiegelniveau. Fast die ganze Zeit halten uns dabei die Wolken gefangen. Nach dreieinhalb Stunden in Guayaquil. Dort unter Polizeischutz (?!) an abgegrenzten Schaltern eine Fahrkarte lösen (?!) und 10 Minuten später nach Santa Elena, an der Küste von Ecuador. Dort nach zwei Stunden umsteigen und an der Küste entlang weitere 90 Minuten bis nach Montanita. Das reicht. Immerhin brennt nun die Sonne ein Loch in die dicken Wolken. Ungewohnt für mich sind die feuchtwarmen 33°C hier. Montanita ist das reinste Urlauberzentrum. Ein Hotel am anderen, Restaurants, kleine Läden. Ein schöner Strand, nur leider viel zu voll. Montag. Nach kurzer Überlegung Sachen packen. Montanita ist mir zu voll, zu überrannt, zu künstlich. Mit dem Bus 40 km weiter ins nördlich gelegene Puerto Lopez. Es regnet und das Dorf macht zu Beginn keinen guten Eindruck. Die Strassen unbefestigt eine Schlammwüste, die Häuser im grauen Licht alt und abgewohnt. Mein Bauchgefühl rät mir trotzdem zu bleiben. Ein Hotel findet sich in der ersten Reihe neben dem Strand. Einzelzimmer, großes Bett, Privatbad mit warmen Wasser, Wifi und Meerblick für 10 US$. Genau richtig für eine Pause vom Reisen. Es nieselt den ganzen Tag, also nur ein Strandbummel und gut Essen. Die Garnelen so frisch, so lecker. Dienstag verziehen sich die grauen Wolken. Es trocknet schnell ab und die Strassen ringsum werden wieder passierbar. Puerto Lopez entpuppt sich Stück für Stück als große Bucht mit einem, bei Ebbe, 100 m breiten Strand. Wie fast überall ist der leicht vermüllt. Viele blaue Fischerboote liegen an der Küste, dazu eine schöne Seebrücke und freundliche Einheimische. Montanita empfand ich als Themenpark, Puerto Lopez IST Ecuador. Fühle mich wohl. Die Sonne kommt raus und ich faulenze, bade, esse und trinke gut. Mittwoch sehr früh raus. An der Seebrücke bringen die Fischer ihren Fang an Land, sehr sehenswert. Überraschend ist die Vielfalt. In der Kategorie 1 m und größer: Kofferfisch, Hammerhai, Thunfisch, Rochen, Raubfische. Die kleineren Exemplare werden vor Ort filettiert, die großen nur ausgenommen. Das allerdings hätte bei einem Hygienebeauftragten Schnappatmung verursacht. Entweder geschieht das auf alten, abgewirtschafteten Holztischen oder gleich am Strand im Sand - um danach das Objekt kurz abzuwaschen und auf Eis zu legen. Die Gerüche sind entsprechend und das ganze Areal wird dicht von Seevögeln umkreist, wobei sich Fregattvögel schon mal aus einer Kiste mit kleinen Fischen bedienen. Nach dem Frühstück bei ungetrübten Sonnenschein in den Machalilla Nationalpark, 10 km nördlich. Zu Fuß durch tropische Trockenwälder hin zu den Stränden Playa Prieta, Tortuga Bay und Los Frailes, der wohl schönste Strand hier, obwohl er es in meinem weltweiten Ranking nur in die Top 50 schafft. Baden und faulenzen, herrlich. Donnerstag. Zeit das Bündel zu schnüren. Tagsüber faulenze ich und werde Zeuge der letzten Aktivitäten der Einheimischen vor der Kommunalwahl am Sonntag. Die Leute nehmen die Sache wichtig. Häuser werden entsprechend der Parteifarbe angemalt, überall hängen Fahnen draußen und ein Autokorso mit lauter Musik folgt dem anderen. Das ist Wahlkampf Am Abend der Nachtbus nach Quito. Wir starten 19 Uhr und es wird eine überraschend ruhige Busfahrt mit sogar etwas Schlaf. |
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8.Woche vom 21. bis 27. Februar 2014 |
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Montag früh raus und mit einem “Willy” (kleine offene Jeeps, in der Gegend überall anzutreffen) ins nahe Tal Cocora. Dort zu Fuß weiter in die Berge hinein. Bereits im Jeep lerne ich einen Engländer und einen Kanadier kennen. Wir sind dann den Tag über gemeinsam unterwegs. In einer Finca auf dem Weg schauen häufig Kolibris vorbei, die ich noch nie so nah in der Wildnis sehen konnte. Schwierig sie mit der Kamera zu erwischen, denn bei bis zu 50 Flügelschlägen PRO SEKUNDE sind sie blitzschnell. Ansonsten lugen aus dem dichten Regenwald immer wieder Wachspalmen hervor, die teils 60m hohen Palmen sind die höchsten der Welt. Am besten sieht man sie auf gerodetem Land, als Nationalbaum Kolumbiens blieben sie verschont. Sehr eindrücklich. |
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Dienstag weiter, die Zeit wird knapp. Mit dem 6 Uhr Bus nach Armenia und gleich weiter durch die Kaffeezone des Landes, wo viele Plantagen bis an die Strasse reichen. Da ist die Bohne schon am Zweig durch den Dieselruß geröstet. 13 Uhr in Medellin. Vor 20 Jahren ein no-go Gebiet für Ausländer, hat sich die ehemalige Drogenmetropole gemausert. Modern, in einer schönen Landschaft gelegen, aber als Autostadt mit Dauerstaus sehr fußgängerfeindlich. Beim Stadtbummel werden die schönen Blicke vom Cerro Nutibara nur vom Dunst getrübt. Mittwoch eine “Tour” mit der Metro. Für 1.900 COP (0,65 €) kann man stundenlang umherfahren und umsteigen, wenn man nicht den Bahnhof verlässt. Teile der Metro sind Seilbahnen, die in den Vororte steil am Hang hinauf führen. Als Ausländer soll man dort auch tagsüber nicht aussteigen. Schwebend über den Dächern kann man sich leicht vorstellen wie hier die Drogenkartelle geherrscht haben, und das heute bestimmt noch immer tun. Gegen Mittag der Bus nach Santa Fe de Antioquia, die frühere Hauptstadt der Region. Gegründet 1541 steht ein Teil der nicht ganz so alten Stadt noch immer. Schön anzusehen. Etwas außerhalb die erste Spannbrücke Südamerikas, gebaut 1895 und immerhin 291 m lang. |
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Donnerstag mit Gepäck zum nördlichen Busbahnhof, wo ich den großen Rucksack für den Tag aufbewahre. Dann mit dem Bus zwei Stunden östlich zum Dorf Guatape, wo der Felsen El Penjol liegt, der einsam 200 m hoch in der Landschaft ragt. Schon von unten imposant, führen 740 Stufen in einem Wirrwarr von Treppen zur Aussichtsplattform. Von der hat man einen tollen Blick über den nahen Stausee mit vielen Inseln. Stark. Das ist noch nicht alles. War Kolumbien bisher ausgesprochen bunt, ist Guatape bunt im Superlativ. Einer fing mal an sein Haus mit farbenfrohen Reliefs zu schmücken um die Kinder vom Fußballspielen abzuhalten, woraus sich eine Kunst entwickelt hat die inzwischen viele Häuser schmückt. Von Alltagsszenen bis Kitsch ist alles dabei. Nach dem geglückten Ausflug kehre ich gegen Abend nach Medellin zurück. Am Bahnhof stehen harte Verhandlungen an bis eines der Unternehmen den Preis fürs Ticket von 105.000 COP auf 80.000 COP reduziert. 19 Uhr startet Copetran die lange Fahrt nach Santa Marta. In den ersten Stunden benutzt der Bus Nebenstrassen, vielleicht um Maut zu sparen die sich auf einer Strecke von 850 km ganz schön summiert. Hunderte von Kurven, dazu bergauf, bergab. Auch große LKW benutzen die Strecke, und als sich zwei in einer engen Haarnadelkurve begegnen braucht es mit Glück und Geschick eine Stunde bis sich der Stau langsam wieder löst. Als der Bus normale Strassen erreicht wird die Fahrt ruhiger. Gegen Mitternacht holt mich der Schlaf ein. |
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9.Woche vom 28. Februar bis 6. März 2014 |
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Montag ein Kontrastprogramm. Mit dem Bus von Santa Marta ins zwei Stunden entfernte Barranquilla, wo nach Rio de Janeiro der zweit größte Karneval von Südamerika abgehalten wird. Mein Zeitplan war so gelegt das ein Besuch von diesem möglich ist Ich ergattere einen bezahlbaren Platz auf einer überdachten Tribüne und erlebe den großen Rosenmontagsumzug. Karneval in Südamerika, was soll ich sagen: bunt, laut, voller Temperament, Musik und Tanz. Die Clubs und Schulen ziehen stundenlang durch die abgesperrten Strassen, alle farbenfroh und doch verschieden. Auf der Tribüne findet eine ganz eigene Party statt, wo viel Schaum aus der Spraydose zum Einsatz kommt. Den gibt es an allen Ecken zu kaufen. Ein toller Tag, an dem ich jedoch noch nach Santa Marta zurückkehren muss, weil während dem Karneval eine Übernachtung in Barranquilla schier unmöglich ist. |
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Dienstag. Nach dem Programm der letzten Woche brauche ich eine Pause. Mit dem Colectivo hinein in die nahe Sierra Nevada, nur eine Stunde entfernt von Santa Marta, ins malerische Dorf Minca. Auf 700 m Höhe weht eine sehr angenehme Brise, eine Wohltat nach der stickigen Hitze in der Stadt. Ich finde ein toll gelegenes Hostel, Casa Antonio, mit Blick von den Bergen bis hinunter nach Santa Marta. Ein Ort zum Entspannen. Schön ruhig, abgesehen von den Stimmen der Natur. Einige der Geckos und die großen Zikaden schaffen ordentlich Lärm. Ein schöner Spaziergang zum nahen Wasserfall und durch dichten Wald mit hohem Bambus bis hinauf zur Kaffeeplantage La Victoria. Später auf der Terrasse den Sonnenuntergang genießen während Kolibris umher schwirren und schließlich Abendessen mit Blick auf die Lichter von Santa Marta. Der Mittwoch knüpft nahtlos an. Ein weiterer Spaziergang durch den Wald. Der ist durchzogen mit abgelegenen Höfen, Baumriesen, Ruinen und manch schönem Flusstal. Ein wirklich gelungener Aufenthalt den man problemlos erweitern könnte, doch so viel Zeit bleibt leider gar nicht mehr. |
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Donnerstag so früh wie möglich am Frühstückstisch, dann packen und auschecken. Der Zeitplan kommt ins wanken als in Minca für eine Stunde kein Colectivo auftaucht. So dauert es bis ich zurück in Santa Marta bin und dort im Bus nach Cartagena sitze. An der Küste entlang in die 240 km entfernte Hafenstadt, was mit dem Halt in Barranquilla fünf Stunden dauert. Am Bahnhof nehme ich den Stadtbus ins Zentrum, ein äußerst langsamer Transport durch schlimme Viertel mit Müll, Dreck und Chaos. Die 80 Minuten dafür sind rekordverdächtig. Nahe der Altstadt brauche ich einige Versuche um ein gutes und freies Bett zu finden. |
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Samstag 6 Uhr aufstehen. Trotz früher Stunde bleibt der Stadtbus im Stau stecken und ich verpasse den einzigen Bus direkt nach Mompox. Alle Alternativen klingen halbseiden oder brauchen viel Zeit, also Planänderung. Mit Copetran, wieder ein toller Bus nebst günstigem Preis, in dreizehn Stunden nach Bucaramanga. Da wollte ich nach Mompox eh hin. Der Tag vergeht recht angenehm, auch wenn die Landschaft auf der 700 km langen Strecke selten abwechslungsreich ist. Wenigstens herrscht im Bus normale Temperatur. Bei vielen läuft die Klimaanlage auf vollen Touren, was vor allen in den Nachtbussen zu Temperaturen um 15°C führt. Warme Sachen im Handgepäck sind also trotz Äquatornähe nützlich. Die Ankunft in Bucaramanga erst 22 Uhr. Ich finde mit einheimischer Hilfe schnell ein gutes Hotel (11 €) und liege bald im Bett. Sonntag nach dem Frühstück gleich weiter, für Touristen bietet Bucaramanga wenig. Das sieht 50 km später schon ein Stück besser aus, als wir durch den eindrucksvollen Chicamocha Canyon fahren. Den erklimmen wir in einer endlosen Zahl von Serpentinen und kommen bald darauf in San Gil an. Das Sam’s Vip Hostel dort ist wirklich so gut wie beschrieben. Schöne Mehrbettzimmer mit eigenem tollen Bad, zwei komplett ausgestattete Küchen und auf einer der zwei Terrassen steht sogar ein Pool. Da bleibe ich gern. Ein sehr ruhiger Stadtbummel, denn am (Wahl) Sonntag hat fast alles geschlossen und die meisten Einwohner sitzen mit Eis und Bier bei Sonnenschein im Park |
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Montag Mittag schönes Wetter und der spontane Entschluss zum Paragliding. Wir werden mit dem Auto abgeholt und ins 15km entfernte Curiti gebracht. Dort herrschen am Berg perfekte Bedingungen und wir heben praktisch aus dem Stand ab. Ich habe eine schöne Zeit da oben, schwebe angehängt an Christian über der Landschaft wie ein Vogel und Dank S-Kurven und Spiralen ist auch Action mit dabei. Dienstag Vormittag ein Besuch des Parque El Gallineral. Kostet Eintritt (5.000 COP), ist es aber wert. Am Eingang warten große Papageien und flinke Eichhörnchen. Sonst hängen an vielen Bäumen graue Tillandsien wie alte Bärte, ein beeindruckendes Bild. Mittag Sachen packen und mit dem Bus in 40 Minuten nach Barichara. Das kleine Dorf ist eines der schönsten in Kolumbien und fühlt sich an wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Die Häuser 300 Jahre alt, weiß getüncht und mit uralten roten Dachziegeln. Die Strassen fast autoleer und kaum Strommasten. Trotzdem nur wenige Touristen und ich laufe staunend mit der Kamera durch die Gassen. Die Bürgersteige schmal und wo es sich ergibt sind sie kniehoch. Was auffällt: kein Müll, kein Dreck, eine willkommene Abwechslung zu so vielen Orten hier. Das Hostel die logische Fortsetzung zum Dorf, gut das ich zwei Nächte bleiben will. Vom Dorfrand der weite Blick ins Tal des Rio Suarez, leider durch den Dunst der Hitze getrübt. Spät der Weg zum Salto del Mico (Affensprung), ein zur Zeit winziger Wasserfall an einer beeindruckend steilen Canyonwand. |
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im Parque El Gallerinal, am Eingang zur Begrüßung ein Eichhörnchen, sonst viele graue Tillandsien, toll anzuschauen |
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Barichara, ein 300 Jahre altes Dorf das praktisch so gelassen wurde, die Kirche von innen und viele tolle Strassen |
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Mittwoch früh raus aus den Federn. Frühstück beim Bäcker und los. Bei herrlichem Sonnenschein laufe ich nach Guane, ein weiteres kleines Dorf 10 km entfernt. Der Weg dahin die alte Camino Real, ein Reitweg der Spanier. Durch trockene Landschaft mit rötlich gelber Erde zieht sich die teils noch sehr gut erhaltene Steintrasse. Guane beeindruckt dann weniger und ich bin zum Mittag zurück in Barichara, glücklich über eine Siesta im Schatten. Am Nachmittag im Dorf spazieren, Eis schlecken und die Spezialität der Region probieren: geröstete Ameisen. Hat was nussiges und ist keineswegs eklig. Donnerstag zurück nach San Gil, wo ich länger hängen bleibe weil mein Bus im Stau eines Unfalls steckt. So erst 10 Uhr der Start ins 250 km entfernte Sogamoso, wo wir erst 16 Uhr ankommen, kolumbianische Realität auf schlechten und überfüllten Strassen. Ich bin hier etwas neben der üblichen Touristenroute unterwegs und finde in der Nähe vom Busbahnhof ein kleines einfaches Hotelzimmer für 7 €. |
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11. und letzte Woche vom 14. bis 20. März 2014 |
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Samstag das Frühstück beim Lieblingsbäcker, ausgesprochen gut und günstig. Dann mit dem Bus nach Tunja, umsteigen und weiter nach Villa de Leyva. Nettes Dorf, wenn auch recht touristisch. Der Hauptplatz ist mit 12.000 m² der größte befestigte Platz in ganz Kolumbien. Im Zentrum sind nur Hotels mit, für mich, zu hohen Preisen. Etwas außerhalb finde ich das Hostel eines Österreichers. Klein, nett und mit Familienanschluss. Ein nachmittäglicher Stadtbummel wird leider von heftigen Regenschauern unterbrochen. Der Sonntag beginnt erneut mit blauem Himmel. Hinter dem Dorf führt ein Pfad nett ein Stück in die Berge hinein, Ausblicke auf Villa de Leyva inklusive. Ich folge dann in einer kleinen Schlucht einem Bach der sich mit Wasserfällen und kleinen Kaskaden seinen Weg nach unten bahnt, hübsch anzusehen. Am Nachmittag ein größerer Stadtbummel, lecker Eis und Kaffee. |
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Montag nach Bogota. Gegen Mittag bin ich am Portal del Norte, der nördlichen Endhaltestelle des Transmilenio Bussystems. Da geht es zu wie im Bienenschwarm. Ein älterer Herr nimmt sich gleich meiner an, steigt mit in den richtigen Bus und “übergibt” mich bei seiner Haltestelle der Sitznachbarin, damit ich ja gut im Stadtteil La Candelaria ankomme. Ich klappere einige Hostels da ab, bis mit dem “Bellavista” das passende gefunden ist. Klein, urig und ohne Verkehrslärm vor der Tür. Bogota ist nach den letzten Tagen auf den Dörfern gewöhnungsbedürftig. So viele Menschen, Stress, Druck und Lärm. Am Nachmittag protestieren Minderheiten im Zentrum. Der Staat ist bereit für mehr, denn Armee und Polizei stehen voll ausgerüstet in 20ger Gruppen recht angespannt an den Kreuzungen. Jedes Land hat wohl eigene innere Konflikte zu bewältigen. Dienstag ein letzter Tagesausflug. Dafür muss ich zuerst zum Portal del Norte. Dabei zeigt sich die Schwäche des Transmilenio Systems. Es mag an Wochenenden und zu ruhigen Zeiten funktionieren, aber zu Stoßzeiten wäre es unmöglich mit Gepäck in den Bus zu kommen. Ich presse mich irgendwie in den dritten Bus, denn in die ersten beiden zu kommen war unmöglich. Nun, Bogota hat mit seinen sieben Millionen Einwohner als öffentliches Verkehrsmittel nur den Bus, Berlin z.B. ist nur halb so groß und hat vier Transportsysteme. Zurück zum Tag. Vom Portal del Norte die einstündige Fahrt nach Zipaquira. Ein schönes Zentrum, doch fast jeder kommt wegen der Salzkathedrale hier her. In einer alten Salzmine, die inzwischen mit modernster Technik tief unten im Berg weiter ausgebeutet wird, wurde ein Teil der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Weg unter die Erde führt an den vierzehn Kreuzwegstationen Jesu vorbei bis sich schließlich die letzte große Halle öffnet, und was für eine! 8.000 Leute würden da rein passen, dazu ein in die Felswand gefrästes 30 m hohes Kreuz, in dem lichttechnisch sogar ein Herz schlägt. Ein Erlebnis, 180 m unter der Erde. |
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Mittwoch, 19.März 2014, mein letzter Tag in Kolumbien. Letzte Souvenirs kaufen, den Rucksack flugtauglich packen und als kleines Highlight der Besuch vom Museo del Oro. Dort geht es um Goldgewinnung, Verarbeitung und zahllose Objekte die dem Einschmelzen durch die Spanier entgangen sind. Erstaunlich wie filigran und detailgetreu manche der über tausend Jahre alten Objekte sind. Ein Gänsehautgefühl vermittelt der “Goldraum”, wo mit einer Licht- und Akustikshow, das Dolby Surround vom Feinsten, die Verbindung Gold und Schamane eindrücklich vermittelt wird. Den Rest des Tages in der Innenstadt bummeln. Am frühen Abend mit dem Transmilenio hinaus zum Flughafen, was schnell und günstig gelingt. Es gab bisher noch in keinem Land den Transfer zum Flughafen für 0.70 €. Um 21 Uhr startet der Airbus A340-600 von Lufthansa fast pünktlich und landet mit Zeitverschiebung einen Tag darauf um 14.15 Uhr in Frankfurt, wo mich eine angekündigte Überraschung abholt, so schön. Der Transfer nach Hause mal anders. Mit Meinfernbus.de nach Leipzig und die letzten Kilometer mit dem Zug nach Crimmitschau. |
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Kolumbien und Ecuador: |